Hallo, mein Sohn 23 Monate hat seit 2 Wochen eine Phase in der er sich z. B. wenn ihm etwas weh tut nur von seinem Papa trösten lassen will. Ich gebe zu, dass ich hin und wieder ziemlich gekränkt bin,wenn er mich dann sogar wegstösst. Ich bin die "Hauptbetreuungsperson", sein Papa "übernimmt" häufig am Abend und an den Wochenenden. Ist das im Rahmen der Loslösung "normal"?
Mein Sohn ist extrem zurückhaltend, vor allem im Kontakt mit Gleichaltrigen lässt er sich alles wegnehmen/ sich hauen. Ich versuche weitesgehend nicht einzugreifen (nur wenn es "zu viel wird"), kann ich sonst noch etwas tun,damit er auch lernen kann, sich mal durchzusetzen? Wir treffen uns regelmäßig mit Gleichaltrigen schon seit seiner Geburt.
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Andrea
Mitglied inaktiv - 18.01.2010, 11:02
Antwort auf:
Loslösung und defensives Verhalten
Stichwort: Loslösung
Hallo, die Entschiedenheit, mit der Kinder zum Ausdruck bringen wollen, woran ihnen gelegen ist, ist manchmal verblüffend. Aber sie ist nie verletzend gedacht. Ihr Sohn fühlt sich so sicher zu Ihnen gebunden, dass er sich leisten kann, seine Loslösung so klar zum Ausdruck zu bringen. Es ist also -wenn auch aus Ihrer sicht verständlich- falsch, wenn Sie sich gekränkt fühlen, weil sich Ihr 2-jähriger Sohn im Moment "nur" vom Papa trösten lassen möchte.
Auch seine defensive Chrakterveranlagung ist ein Phänomen, dass Sie als Eltern zunächst einmal akzeptieren müssen. Ein Kind muss selbst darauf kommen, was es zu tun hat, um sich vor Benachteilgung in der Interaktion mit der Gruppe zu schützen. Alles andere ist "aufgesetzt" und wird vom Kind innerlich nicht richtig angenommen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.01.2010