Frage: Loslösung / Bindung

Unser 3,5jähriger Sohn bevorzugt seit etwa einem 3/4 Jahr ganz klar den Papa, vorher war er (nach Geburt des Bruders) ca. ein halbes Jahr extrem Mama-anhänglich, Papa wurde damals eher abgelehnt. Jetzt ist es so, daß er mich oft ablehnt, sagt, ich solle rausgehen, solle nicht dabei sein. Ich bin (leider) diejenige, die bei uns oft strenger ist. Der Papa bemüht sich sehr und verbringt viel Zeit mit ihm. Ich frage mich, ob nun die Vorliebe für den Vater tatsächlich Folge der erfolgreichen Loslösung ist oder eher ein Ausdruck der Ablehnung der Mutter? Wenn es so wäre, wie wirkt sich das auf unser Kind aus und was könnte wir besser machen? Sollte ich jetzt doch versuchen, aktiver auf ihn zuzugehen, auch wenn er den Papa extrem bevorzugt? Vielen Dank schonmal!! Anna

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 09:50



Antwort auf: Loslösung / Bindung

Liebe Anna, die verstärkte Anhänglichkeit Ihres älteren Sohnes nach der Geburt seines Brüderchens gehört in der Bereich der Normalität. Gerade darum ist ja jetzt der Einsatz des Vaters so wichtig, denn er ist in diesem Moment nicht nur Loslösungsvorbild, sondern auch "Bindungsersatz". Hat das Kind sich dann einmal fest an den Vater gebunden (Loslösung ist auch nur eine weitere Bindung), dann ist der Vater natürlich ganz hoch im Kurs und die Mutter muss das aushalten. Da ist es dann nicht untypisch, dass sie manchmal auch regelrecht fortgeschickt wird. Aber die primäre Bindung nimmt dadurch kleinen Schaden. Das Kind ordnet nur für sich, wer von beiden Eltern für was zuständig ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.02.2009



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