Lieber Herr Posth. Thema: Hauen bei 26 Monate altem Sohn

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Lieber Herr Posth. Thema: Hauen bei 26 Monate altem Sohn

fröhlich, temperamentvoll u. offensiv. Hat ein etwas älteres Mädchen nicht aufs Gerüst lassen wollen und sie schließl. gehauen. Habe ihn ermahnt, da weggenommen, daraufhin hat er mich gehauen. Habe ihn festgehalten, gesagt, dass nicht hauen darf, weil weh tut, aber er lacht dann nur und haut gleich nochmal. Habe ihn unsanft auf den Boden gesetzt und gesagt, er solle mir zuhören, ihn an den Händen festgehalten, er guckt dann weg und kämpft, um freizukommen. Hat mich dann, als ich etwas locker gelassen habe wieder fest ins Gesicht gehauen. Sowas passiert nicht oft, aber das 1. Mal ist es nicht. Was tun und wie ist sein Lachen wenn ich mit ihm ernsthaft schimpfe u seine sichtliche Lust, trotz meiner Ermahnung o.meines traurigen / wütenden Guckens nochmal zu hauen zu interpretieren? So tun als weine ich, kann ich nicht spielen. Dass es weh tut sagen und trauriges Gesicht machen, da lacht er nur. Er geht noch nicht in Kiga, wird fast nie? von anderen Kindern gehauen. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 04:21

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Antwort auf: Lieber Herr Posth. Thema: Hauen bei 26 Monate altem Sohn

Hallo, Ihr Sohn befindet sich erst in der Altersphase, Empathie zu verstehen und in seinem Verhalten zu verankern. Es wird also noch eine Zeitlang dauern, bis er die Konsequenzen für sich zieht und sein Verhalten ändert. Aber Sie müssen dran bleiben, ihm das zu vermitteln. Der aggressive Impuls, der dem Verhalten Ihres Sohnes zugrunde liegt, und der offenbar ziemlich unverblümt zutage tritt, hat natürlich auch Gründe. Entweder ist es seine Veranlagung, die sich hier Bahn bricht, oder aber er hat es in seinen ersten 2 Lebensjahren nicht geschafft, impulshaftes Handeln einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Dabei spielen auch Vorbilder eine Rolle. Wie ist es damit in Ihrer Familie? Eltern sollte ihre Kinder durchaus daran hindern, sie zuschlagen, aber dafür genügt es, die Hand festzuhalten und energisch auf das Kind einzureden. Vor allem bei spielerischen Angriffen ist die Induktion angezeigt, die Sie versuchen, aber meinen, nicht gut vorführen zu können. Es kommt aber nicht auf perfekte Schauspielerei an, sondern nur auf die Darstellung der emotionalen Betroffenheit. Das sollte Ihnen gelingen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.09.2010

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