Frage: Kuscheltier / Eifersucht

Hallo Hr. Dr. Posth, Sowohl meine Tochter (2 3/4) noch mein Sohn (1J) besitzen ein Lieblingskuscheltier, noch haben sie (außer mal kurz in der Babyzeit) einen Schnuller gebraucht, auch keinen Daumen etc. Meiner Tochter habe ich mal versucht immer wieder mal das gleiche Tier mit zum Schlafen zu legen, aber es hat sie nie interessiert. Wir finden das etwas ungewöhnlich. Woran kann das liegen? Wir haben übrigens ein Familienbett, und warten eigentlich immer bis zumindest der Kleine eingeschlafen ist. Die Große braucht die Schlafbegleitung nicht mehr so regelmäßig, so daß es schon öfters vorkommt, daß sie einfach alleine einschläft (von ihr aus). Sie ist auch vor kurzem (1 Monat) von selbst in ihr eigenes Zimmer zum Schlafen ausgewandert. (bis auf die letzten beiden Nächte, da wollte sie wieder in unserem Zimmer schlafen). Die zweite Frage betrifft meinen Sohn, der im Moment auf jeden (besonders auf die größere Tochter) ziemlich heftig eifersüchtig ist. Ist das vergleichbar mit der Vater-Bindung, in dem er ja die Loslösung von der Mutter sieht? Vielen Dank für Ihre Antwort! Viele Grüße Angela

Mitglied inaktiv - 17.02.2004, 14:15



Antwort auf: Kuscheltier / Eifersucht

Liebe Angela, Das Thema Kuscheltier gehört in den Bereich der "Übergangsobjekte" (Suchlauf!). Kinder, die bei Ihren Eltern im Bett schlafen durften oder noch dürfen, bedürfen nicht so dringend eines Übergangsobjektes, denn die primäre Bezugsperson steht ihnen ja quasi rund um die Uhr zur Verfügung. Wofür einen Vertreter? Natürlich geht diese Rechnung nicht 100% auf, aber statistisch gesehen schon. Es spricht auch für die sichere Bindung, die hieraus erwächst, daß Ihre Tochter schon ins eigenen Bett strebt, weil das für sie sozialer Aufstieg bedeutet. Die momentane Eifersucht Ihres Sohnes hängt tatsächlich mit seinen ersten Loslösungsbestrebungen zusammen, welche auch beim sich lösenden Kind so etwas wie Sorgen um den Verlust der pr. Bzp. bedeuten. Dieser potentielle Verlust führt zur wieder verstärkten Anhänglichkeit. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.02.2004



Antwort auf: Kuscheltier / Eifersucht

... es sollte natürlich heißen: ... besitzen kein (!) Kuscheltier ...

Mitglied inaktiv - 17.02.2004, 14:18



Antwort auf: Kuscheltier / Eifersucht

hallo Angela. mein Sohn (4 jahre) hatte nie ein lieblingskuscheltier.Es hat ihn nie interresiert. Bis er mal bei Oma geschlafen hat u sie auf die Idee kam ihm ein Kleines Weiches Kissen zu geben Von dem tag an schläfte er nicht mehr ohne dieses Kissen.Versuch es doch mal, vieleicht klappt es ja.natürlich gibt es sooo viele Kissen,das muss man ausprobieren. LG Zauberkatze

Mitglied inaktiv - 17.02.2004, 15:05



Antwort auf: Kuscheltier / Eifersucht

Hallo, mein Sohn benutzt auch weder Lieblingstier, noch Daumen, noch Schnuller (23 Monate). Den Schnuller hat er mit 16 Monaten von sich aus abgelehnt und seither sind wir ihn ohne Probleme und Zwang los. Ich bin darüber total froh und überaus zufrieden. Ich halte es für ein weit verbreitetes Gerücht, dass Kinder ihre sog. "Sicherheitsobjekte" benötigen, wenn sie emotional absolut gesund sind. Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, und der wird durch Deine Mail noch verstärkt, dass die Eltern gerne ihren Kindern diese Dinge aufdrängen möchten, obwohl das (meiner Meinung nach) genau der falsche Weg ist. Es ist doch einfach toll und ein gutes Zeichen, wenn Kinder eben keine Beruhigungshilfen benötigen sondern in sich und mit sich zufrieden sind. Ich habe dazu mal ein Kapitel in einem Buch gelesen, nachdem ich auch mal meiner Schwester erzählt hatte, dass mein Sohn nichts dergleichen benötigt. Das Buch heißt "Auch kleine Kinder haben großen Kummer" und ist von Aletha J. Solter. Ich habe nur dieses Kapitel gelesen, weil mir meine Schwester nur den Teil kopiert und gefaxt hatte. Mehr kann ich über das Buch nicht sagen. Da steht zumindest sehr schlüssig und meiner Ansicht nach sehr logisch drin, dass Kinder, die im Babyalter weinen durften und die beim Weinen gestillt und gewiegt wurden, in der Regel eben diese von Dir vermissten Kontrollmuster nicht entwickeln. Das ganze Kapitel mit allen Begründungen usw. abzuschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Daher kann ich Dir diese Lektüre einfach nur empfehlen. Ich bin der Meinung, Du solltest froh sein, dass Deine Kinder eben keine dieser Objekte benötigen. Es ist zusätzlich mit Sicherheit auch noch eine Charakterfrage. Deine Kinder brauchen es einfach nicht. Liebe Grüße Marina

Mitglied inaktiv - 17.02.2004, 20:16



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