Lbr Dr.Posth,
T.,3.5J.,Einzelkd.,seit gut 3Mon vormitt. i.KIGA,zuvor keine FB.
2Wo.begleitet,dann wollte sie alleine da bleiben.Rückfall nach4Wo.Blieb wieder bei ihr,konnte dann immer früher gehen.Mittlerw.tägl.Einstieg noch schwierig,muss ca.15Min bleiben,bis sie ins Spiel mit anderen Kindern gefunden hat,oft auch erst nach gutem Zureden,dann aber ok u.„Tschüss Mama“,keine Tränen. Habe beide Erz.gebeten,mir b.Einstieg zu helfen,aber unbefriedigd(s.a. ID47678)Außerdem wenig Zeit da 28Kinder!
Wenn Einstieg geschafft,gutes Zurechtkommen,habe ich auch gesehen.Llt.Erz.sehr selbstst.
Letzten Do.kein Gehen möglich.Bin nach40Min. doch los.Erz.musste sie festhalten,hat gestrampelt u.gebrüllt.Für mich sehr schlimm.Ließ sich dann wohl bald beruhigen.Lt Erz.Machtprobe/Wut.Verhalten bei Abholen gut.
Nächster Tag ich vor Raum gesessen,ausgemacht,ich gehe nach 10Min.Sie weinte wieder,als sie merkte,dass ich schon weg war.Ließ sich schnell beruhigen.
IhreEinschätzg?Danke!Andrea
von
homanna
am 07.05.2012, 07:03
Antwort auf:
KIGA-Einführung
Liebe Andrea, die Geschichte mit der Machtprobe kommt von den Erziehrinnen immer wieder. Sie können sich offenbar nicht vorstellen, dass ein Kind längst weiß, dass es dabei nur verlieren kann, und statt Macht Angst vor dem Verlassenwerden und tiefe Kränkung in Wahrheit dahinter stecken. Aber diese Vorstellung können viele Menschen nicht zugeben, weil es sie an ihre eigenen emotionalen Grenzen führt. Und keine Erzieherin hat in ihrer Ausbildung eine Selbsterfahrungtherapie durchgemacht.
Was Ihre Tochter jetzt zeigt, ist eine erzwungene Anpassung, die sie mit Verdrängung zu ertragen sucht. Meistens kommen aber zu Hause dann regressive und aggressive Erscheinungen im Wechsel zustande, die schließlich eine Entwicklungskrise einleiten. Wenn man als Eltern das Gefühl hat, es ist soweit gekommen, sollte man unbedingt die "Reißleine ziehen". Entweder kommen einen die Erzieherinnen jetzt entgegen und lassen die sanfte Ablösung zu oder man sollte überlegen, die Einrichtung zu wechseln. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.05.2012