Hallo Herr Dr. Posth,
unsere Tochter (gerade 3 geworden) hat vor ca. 3 Wochen selbst beschlossen ohne Windel zu sein. Das klappt auch mehr oder weniger gut- am Anfang ist das Pipi auch -bis auf sehr weniger Unfälle- in der Toilette gelandet. Nun ist aber leider die Euphorie vorbei und wir müssen sie rgelmäßig erinnern bzw. überreden und als Anreiz bekommt sie einen Aufkleber, wenn es geklappt hat. Ist das ok so?
Der Stuhlgang ist jedoch noch nie in der Toliette gelandet. Der geht immer (!) noch in die Hose. Kann es sein, daß sie es noch nicht spürt? Wie können wir sie weiter unterstützen? Zur Windel will sie (und wir aber auch nicht) zurück.
Vielen Dank für Ihren Rat,
Sonchen
Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 13:20
Antwort auf:
Ist es in Ordnung eine Belohnung fürs Pipi machen zu geben?
Hallo, dieses Anspornen der Sauberkeitsentwicklung mit positiven Verstärkern ist in der Regel keine gute Lösung. Erstens soll der Lohn für das Kind darin bestehen, stolz auf sich und seine Leistung zu sein, und nicht eine zusammenhangslose Belohnung und zweitens geht auch an solchen Belohnungen schnell das Interesse verloren, oder die Belohnung muss immer weiter gesteigert werden. Noch ist Ihre Tochter ja gar nicht außerhalb der Grenzen für die Sauberkeitsentwicklung und hat Zeit für eine zweiten Anlauf. Weil Kinder in diesem Stadium oft zur Windel nicht mehr zurück wollen, bietet es sich an, ihnen ein Windelhöschen zu geben, das wie ein Unterhöschen angezogen wird, notfalls aber nass werden kann. Das gibt man dann seinem Kind und wartet gelassen ab. Je weniger Druck von außen kommt, desto schneller bleibt das Windelhöschen trocken.
Das Absetzten von Stuhl auf die Toilette braucht häufig länger. Wenn Ihre Tochter dafür noch die Windel akzeptiert, dann geben Sie ihr sie und wickeln Ihre Tochter auch danach. Die Windelhöschen sind zu teuer dafür. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.12.2010