Induktion und dann?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Induktion und dann?

Elio wurde gestern 4. Das grosse Prob. bleibt seine Impulsivitaet. Perfekt funktioniert inzw. Trost und Wiedergutmachung nach dem Kraftakt. Wenn er einem Kind wehtut sagt er fast zeitgleich "sorry" und rennt los und will etwas schenken. ABER: Das sieht fuer mich antrainiert und nicht echt aus. Ich habe nicht das Gefuehl, dass mein Sohn ehrlich betroffen ist. Kraftakte passieren zielgerichtet (Rivalitaet um ein Objekt), aber auch "einfach so". Wenn IHN jemand tritt hat er sofort "Rachegedanken" . Ich habe niemals Gegengewalt propagiert. Kiga klappt gut, spielt ueber laengeren Zeitpunkt schoen, Besuch bei Freunden auch ohne mich, Fremden gegenueber zugaenglich.Sagt deutlich was er mag und was nicht. Spricht seit neustem vermehrt ueber SEINE Gefuehle. Er merkt sehr deutlich, dass mir sein Verhalten zu schaffen macht. Wie umgehen mit Rachegedanken bzw immer bestimmen wollen? Induktion funktioniert ja nun...was kommt jetzt, es hoert ja nicht auf. Gruss Christiane

Mitglied inaktiv - 05.11.2007, 02:05

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Antwort auf: Induktion und dann?

Stichwort: Induktion und Reumütigkeit Liebe Christiane, zunächst einmal hört Induktion nicht schlagartig mit 4 Jahren auf, bzw. wird dann unnötig, weil das Kind nun alles Nötige verinnerlicht hat. Der Prozess geht weiter. Außerdem schaltet das Bedürfnis nach Wiedergutmachung das Gefühl von Vergeltung nicht einfach ab. Das Grundprinzip setzt ja voraus, dass jedes Kind so handelt, Reue empfindet und nach Wiedergutmachung strebt. Aber nicht alle Kinder handeln tatsächlich danach (manche sind noch zu klein, andere haben die Induktion nicht erfahren), und so entsteht bei gutwilligen Kind schnell der Eindruck, es gerate durch seine Prosozialiät in eine nachteilige Position. Das nimmt kein Kind so ohne Weiteres hin, und schnell entsteht das Bedürfnis nach Vergeltung. Es bleibt IHnen im Moment nichts anderes übrig, als in Ihrem Bemühen so fortzufahren und Ihrem Sohn das Bedürfnis nach Vergeltung mit für ihn sinnvollen und verständlichen Erklärungen auszureden. Mehr ist derzeit nicht möglich. Aber es wird auf jeden Fall Früchte tragen. Viele GRüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.11.2007

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