http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Hast-du-mich-nicht-mehr-lieb_50915.htm
Wie lange kann denn dieses Verhalten gehen, so lange bis das Baby da ist und dann evtl noch einmal? Sie schreiben, dass vermutlich die Loslösung noch nicht sehr weit voran gekommen ist. Haben wir da etwas falsch gemacht, können wir diese Loslösung beschleunigen? Wir handeln eigentlich immer bedürfnisorientiert und nehmen die Situation so, wie sie gerade kommt.
Sie haben recht, die Tochter spielt wirklich schon schwanger sein und hat sich eine Puppe als Baby ausgesucht.
Mein Mann wird ab Ankunft des Babys in Elternzeit zu Hause bleiben und sich dann um die beiden Kinder kümmern, ich gehe nach dem Mutterschutz wieder arbeiten. Es wird also so sein, dass dann der Papa die Hauptbezugsperson für die Kinder ist oder?
Danke für Ihren Rat.
von
FlipFlop
am 27.05.2013, 07:41
Antwort auf:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Hast-du-mich-nicht-mehr-lieb_50915.htm
Hallo, das wird ein bisschen unterschiedlich zwischen beiden Kindern sein. Für Ihre ältere Tochter bleiben Sie immer primäre Bindungsperson, und der Vater ist immer für die Loslösung zuständig als sekundäre Bindungsperson. Es gibt also zwei "Repräsentationen" in ihrem Gehirn, die sich die Eltern teilen. Für das neue Baby könnte es umgekehrt sein, wenn Ihr Mann die ganze Elternzeit nimmt, bzw. die nötigen 12 Monate. Es ist bislang eine veschwindend geringe Zahl von Väter, die diesen Schritt unternehmen. Unser Männerbild in der Gesellschaft ist noch viel zu weit weg von dieser Vaterrolle als primäre Bindungsperson. Das lässt sich auch so einfach nicht ändern. Das so genannte Genderproblem ist in jeder Gesellschaft eins der festesten Bestandteile ihrer Sozialkultur. Insofern gibt es nur ganz wenig Beobachtungen zu diesem "Rollentausch".
Aber um auf Ihre Problematik zurückzukommen: Ihr Mann sollte jetzt schon mit seiner Tochter viel auch einmal alleine unternehmen, damit sie ihre Wertigkeit in der Perspektive auf den Vater vor dem Baby noch einmal deutlich verstärken kann. Dann dürften sich die Probleme in Verbindung mit Ihnen legen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.05.2013