Guten Morgen,
unser Sohn (1 J) schreit&wirft sich zu Boden, wenn er nicht seinen Willen durchsetzen kann (auch Affektkrämpfe). In der Krippe/bei den Großeltern paßt er sich problemlos an (z.B. läßt sich ins Laufgitter setzen, wenn meine Mutter kurz etwas tun muss). Bei uns akzeptiert er nichts, was er nicht auch möchte, und läß uns kaum eine Pause, weil er uns immer wieder auffordert, mit ihm alles zu entdecken.
Entdecken von Neuem ist wichtig und es ist richtig, wenn er sich mit seinen Bedürfnissen an uns wendet, aber wir haben das Gefühl, er lenkt uns und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Er kennt die Bedeutung eines „Nein“ noch nicht und wir wissen nicht, wie wir ihm seine Grenzen aufzeigen können (z.B. wenn ich die Hausarbeit erledigen muss und mich mal nicht 100% um ihn kümmern kann).
Haben Sie Tipps, wie wir ihm liebevoll aber bestimmt beibringen, dass er sich auch bei uns ein wenig unterordnen muss oder ist das von uns falsch gedacht?
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 08:53
Antwort auf:
Grenzen aufzeigen ?!
Hallo, vom Widerstandverhalten der 1 -2-jährigen ist hier oft im Forum die Rede gewesen (s. gezielter Suchlauf unter selbigem Stichwort). Das Hineinsteigern in die Wut bis zum Affektkrampf ist einmal Ausdruck des Temperaments eines Kindes, so wie es ihm angeboren ist. Andererseits kann man diese Neigung durch zuviel "Grenzen setzen" auch schnell verschlimmern und sich auch auf Dauer erhalten.
In diesem Alter dürfen Sie das Verhältnis zu ihrem Sohn noch nicht als einen Kampf um Macht verstehen. Der Eindruck, er steuerte Sie schon, ist definitiv falsch. Denn Sie interpretieren die Dinge und Vorgänge auf eine unzulässige Weise. Ihr Sohn bittet Sie inständig um Hilfe wäre die bessere Interpretation, und da er noch nicht sprechen kann und schon gar nicht "bitte" sagen, was ja auch nur eine kulturelle Konvention ist (wohlgemerkt eine, die jedes Kind lernen sollte), wählt er Aufforderungsformen, die ihm sein Charakter vorgibt. Dass er offenbar temperamentvoll ist, hatten wir schon festgestellt. Im Suchlauf gibt es auch ein langes Antwortregister zum Thema "Nein-sagen". Ich würde Sie bittten, da erst einmal weiter zu lesen. sie können sich aber gerne wieder melden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.08.2009