Hallo Dr Posth,habe vor 2Wochen den Beitrag "Grenzen setzten, aber wie?" gelesen und habe dazu noch einige Fragen:Mein Sohn 12 Monate spielt insgesamt viel allein oder möchte mir helfen( Wäsche aufhängen putzen...), manchmal nörgelt er aber schon auch, ist das normal? Dann ist das mit seinem Willen so, das es gewisse Dinge gibt, die kann er gut aktzeptieren. Andere Sachen wie z.B. das Handy, das er haben möchte oder Putzlappen(obwohl er eigene genau gleiche hat) da kann er richtig radau machen, wenn er nicht das bekommt. Heist das das wir da schon ein Problem haben? Mit den Grenzen ist es genau das selbe. Wir versuchen ihm so wenig wie möglich Grenzen zu setzen. Ist das richtig? Trotzdem gibt es einige Dinge die er, obwohl er weis er darf es nicht immer wieder tut. Es eigentlich gar nie lässt, obwohl ich sehr ruhig und konsequent dabei bin,nach der 2-3 Aufforderung, trage ihn weg(was meist mit geschrei endet)oder nehme ich ihm den Gegenstand weg. Was mache ich da falsch?
LG
Mitglied inaktiv - 21.02.2005, 21:26
Antwort auf:
Grentzen setzen
Stichwort: erster Wille
Hallo, einen Teil meiner Antwort hat schon ihre Mit-Korrespondentin gegeben. Aber ich kann noch ergänzen. Der ganz frühe Wille ist a) noch sehr von Drang und Zwang gekennzeichnet. b) Wenn die Mutter nun einen anderen Lappen benutzt, und er soll seine eigenen nehmen, dann erkennt Ihr Sohn noch nicht, daß alle Lappen gleich sind, was ihre Funktion angeht, und er meint, daß Ihre Lappen besser sind als seine. Tauschen Sie dann die Lappen, kann es aber passieren, daß er dasselbe wieder denkt und meint, jetzt die schlechteren in der Hand zu haben. Das ist keine Tyrannei!!! Es ist nur die Hilflosigkeit des noch- sagen wir- beschränkt denken könnenden Kleinkindes (Logik mit Kategorienbildung, Trennung von Gegenstand und Funktion, usw.). Wenn Sie dafür schelten oder gar bestrafen, verüben Sie ein Unrecht an ihm und das wiederum verschafft ihm schlechte Gefühle. Er wird wütend und fängt an zu weinen. So passiert es tausendfach in den Kinderstuben.
Viel besser ist es, Sie lenken ihn von der Sache selbst ab, da er sie nicht bewältigen kann, geben ihm vielleicht ein andere kleine Aufgabe, die ihn interessiert oder wechseln ganz einfach die Situation. Er kann von dem einmal gefaßten Willen und seiner einaml geformten Vorstellung noch nicht abgehen, denn dazu fehlen ihm die geistigen Instrumente der Vernunft.
Zum Thema Nein-sagen gibt es im Suchlauf unter gleichnamigem Stichwort schon umfassende Antworten und in meinem Langtext, Teil 3, link oben links. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.02.2005
Antwort auf:
Grentzen setzen
Mein Sohn (15 Monate) macht genau das gleiche und wenn ich hier so im Forum lese, dann scheint das voellig normal (Losloesung). Bestrafen und Grenzen setzen macht im Moment wenig Sinn. Lieber ablenken, die Objekte der Begierde entfernen oder sichern und vorallem nicht denken, dass Baby will dich aergern. Es gehorcht einem Drang und kann gar nicht anders. So jedenfalls habe ich Dr Posth verstanden.
Natuerlich gibt es Traenen und Geschrei,manchmal kratzt es an Nerven, das ist unvermeidlich.
Gruss
Christiane
Mitglied inaktiv - 22.02.2005, 10:37