Sehr geehrter Dr. Posth,
nachdem unsere Tochter (10,5 Monate) genau 1 x durchgeschlafen hat, ist Folgendes passiert: Sie wurde zu verschiedenen Zeiten nachts wach, d.h. glockenwach. Als wir sie in unser Bett nahmen, wurde 2 Stunden gespielt, getobt und erzählt, dann schlief sie wieder ein. Der Versuch, sie am nächsten Tag wieder in ihr Bett zu legen, wurde mit ohrenbetäubenden Wutgeheul quittiert. Ihr Bett ist neben unserem. Als wir ins Nachbarzimmer gingen, um uns zu überlegen, was wir machen könnten, erstarb das Geheul und sie wurde ganz friedlich, erzählte noch eine Weile (1/2 Stunde) und schlief dann wieder.
Jetzt würde ich gern wissen, wieso jetzt auf einmal der Tag-Nacht-Rhythmus so aus den Fugen gerät, denn es hat sonst immer, auch mit x-mal nachts Stillen funktioniert. Und wieso beruhigt sie sich ausgerechnet, wenn sie uns nicht sieht?
Gruß Anke
Mitglied inaktiv - 06.05.2003, 10:30
Antwort auf:
Glockenwach-Gegenteil einer Schlaffrage
Liebe Anke, dann haben Sie Ihre Antwort ja schon gefunden. In der Tat ist es wichtig, den Kleinen schonungsvoll aber nachdrücklich klar zu machen, daß die Nacht nicht zum Spielen da ist, sondern zum Schlafen. D.h. jetzt, jenseits des nächtlichen Nahrungsbedürfnisses, spielen die Dunkelheit und die Ruhe eine große Rolle. Deshalb kein Licht anmachen, sich nicht auf Spielen einlassen, nur Maßnahmen ergreifen, die das Wiedereinschlafen fördern. Das muß keineswegs die Trennung in der Nacht sein. Das ist alles nur eine Frage einer geschickten Abstimmung der Bedürfnisse. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.05.2003
Antwort auf:
Glockenwach-Gegenteil einer Schlaffrage
Liebe Anke,
vor wenigen Tagen habe ich hier in etwa die gleiche Frage gestellt.
Meine Tochter ist jetzt genau 11 Monate alt und schlief auch die ganze Zeit neben uns in ihrem eigenen Bett. Jede Nacht haben wir sie so gegen 3 Uhr zu uns ins Bett geholt. Dort schlief sie auch meistens weiter, wachte allerdings noch einige Male auf. Wie oft sie bis dahin durchgeschlafen hatte, konnte man an einer Hand abzählen.
In letzter Zeit war sie dann auch immer putzmunter, manchmal zwei bis drei Stunden, lag lächelnd bis lachend zwischen uns und wollte das Entertainment-Programm starten.
Mir antwortete "be happy", dass es bei ihnen GENAUSO laufe und sie ihre Tochter nun ausquartiert habe - seitdem schläft das Kind durch! Wir haben das Gleiche mit unserer Tochter versucht (in unserem Fall sind wir umgezogen - so mußte sie sich gar nicht an ein neues Zimmer gewöhnen) und tatsächlich schläft sie seither fast jede Nacht durch!!!
Wir haben den Eindruck, dass unsere Tochter nachts offenbar genug Nähe und Zuwendung bekommen hat, als sie diese noch so dringend gebraucht hat (wir haben sie nie weinen lassen) und dieses Bedürfnis mittlerweile soweit gestillt ist, bzw. soviel Vertrauen da ist, dass sie völlig entspannt schlafen kann.
In letzter Zeit haben wir dabei nur noch "gestört". Wenn sie nachts aufgewacht ist und bemerkt hat, dass da ja jemand ganz in der Nähe ist, mit dem man jetzt ein bisschen schmusen könnte, hat sie sich natürlich bemerkbar gemacht. Ich stelle mir vor, dass sie nun, wenn sie wach wird, feststellt, dass es sich gar nicht lohnt, richtig wach zu werden - deshalb kann sie ja auch gleich weiterschlafen...
Ich denke, vielleicht wäre es auch bei Euch mal einen Versuch wert. Eventuell braucht's noch ein bisschen Umstellungszeit, aber ich hätte nie gedacht, dass in unserem Fall die Lösung so einfach ist. Dr. Posth antwortete mir auch, dass es in diesem Alter kein Problem sei, dem Kind behutsam klarzumachen, dass die Nacht zum Schlafen da ist.
Viel Glück!
Lotte
Mitglied inaktiv - 06.05.2003, 11:34
Antwort auf:
Glockenwach-Gegenteil einer Schlaffrage
Liebe Lotte,
ja, das scheint's zu sein! Das mit dem Kinderbett ins Kinderzimmer war nämlich auch unser nächster Gedanke! Auch wir haben manchmal das Gfühl, ihren Schlaf irgendwo zu stören, wenn wir z.B. ins Bett gehen. Das, was be happy schreibt klingt plausibel. Ich hatte im Suchlauf nach "wach sein" u.ä. gesucht. Danke!
Anke
Mitglied inaktiv - 06.05.2003, 12:51