Frage: emotionales Bewußtsein

Hallo Dr. Posth, ich habe gerade ihren Aufsatz bzgl des emotionalen Bewußtsein gelesen und hätte da noch eine Frage. Mein Sohn, jetzt 23 Wochen, ist ausgesprochen anspruchsvoll, wie man so schön sagt. Ich wurde auch von 2 Kinderärzten auf seine Aktivität und sein Schreien angesprochen, wobei letzteres wahrscheinlich eher mit dem mißliebigen Aufziehen der Mütze zu tun hatte. Nichtsdestotrotz ist er nicht unbedingt ein pflegeleichtes Kind und ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum. Sie schreiben in ihren Aufsatz das die Schreiphase ca. 3 Monate anhält, mein Sohn ist immer noch gut dabei. Trotz dem ich ihn nie habe Schreienlassen, er anfangs im Familienbett und jetzt im Babybalkon schläft und bis vor 2 Wochen voll gestillt wurde. Außerdem ist sein tägliches Umfeld sehr ruhig gestaltet. Zum Teil mag es an den Wachstumsschüben liegen, in den jeweiligen Wochen war Dauerschreien an der täglichen Tagesordnung. Nichtsdestotrotz fallen wir hier anscheinend von einen Schub in den anderen, von Glück kann ich reden wenn er mal 1-2 Wochen guter Dinge ist und nur verhältnismäßig wenig schreit. Im Moment sind es eher die Nächte die er zum Tage macht. Ich hoffe ehrlich gesagt auch hier wieder auf einen Schub, diese Erklärung ist zu manchen Zeiten der einzige Lichtblick im Tunnel. Ich kann mir diese Unzufriedenheit von ihm nicht erklären und befürchte schon das Schlimmste wenn er älter wird, ein hyperaktives Kind. Ist sowas möglich und wie verträgt sich das mit der 3-monatigen Schreiphase? MfG sabine

Mitglied inaktiv - 16.03.2003, 23:38



Antwort auf: emotionales Bewußtsein

Liebe Sabine, wenn man über Menschen schreibt und ihr Verhalten analysiert, geht man ja immer nur von einem "Durchschnitt" aus, den man dann als normal bezeichnet. Natürlich fallen "oben" und "unten" ganz viele dabei heraus, die irgendwie etwas anders sind. Die müßte man theoretisch dann alle gesondert aufzählen. Bei Säuglingen verhält es sich genauso. Ihr Sohn fällt, so wie sie ihn beschreiben, offensichtlich ein wenig aus der "Norm" heraus. Sie haben völlig recht sich zu fragen, woran das liegt, wobei Sie schlecht weiterkommen, weil sie ja offenbar alles tun, um ihn zu beruhigen. Für solche Fälle sind eigentlich die "Schreiambulanzen" gedacht, die es inzwischen in vielen Kinderkliniken (meist Uni oder große städtisch Häuser) gibt. S.a. Nachbarforum. Drei Probleme werden als Ursache für das ständige Schreien im Vordergrund stehen: erstens -und letztlich oftmals am einfachsten- übersehene oder unzureichend behandelte organische Probleme. Zweitens, das "schwierige Temperament" und drittens die von der Mutter/den Eltern selbst kaum bemerkbare falsche Signalaussendung zum Kind, (was ja viel mit eigenen Erfahrungen aus der Kindheit zu tun hat). Alles drei sollte in Schreiambulanzen genauestens untersucht werden und natürlich dann auch beseitigt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.03.2003



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