Hallo Dr. Posth
Ich habe von meinem KA gesagt bekommen das mein Sohn 3J anzeichen von ADHS hat.
Er ist in der Gruppe sehr wild,meistens bei Geburtstagen,Feiern usw,und "rastet" dann sozusagen voll aus.Ich fürchte, mich deshalb immer mehr zu isoliern, weil ich leider oft auf Unverständnis bei anderen Müttern stoße.
Bei uns zu Hause klappt es z.Zt ganz gut.Es gibt halt feste Regeln und Tagesabläufe und ich "bestrafe" mit der Auszeit...was Nils gut annimmt.
Wie kann ich meinen Sohn noch unterstützen?Wir machen immer zwischendurch ruhige Minuten(Buch lesen).Unsere Sportgruppe meide ich,weil dort in den ersten 15min nicht getobt werden darf.Die Kinder machen dann Spiele,die Nils absolut nicht mitmachen will,und ich wg seines Temperaments dann Ärger mit der Kursleiterin hatte...die dann meinte wir müssten zuschauen!schade!
Wie kann ich meinen Sohn fördern?Denn ich weiß auch das man Kinder auch zur hyperaktivität "erziehen" kann...
Danke
Katja
Mitglied inaktiv - 04.01.2005, 13:57
Antwort auf:
Anzeichen von ADS.Wie kann ich meinen Sohn unterstützen?
Stichwort: ADHS im Kleinkindalter
Liebe Katja, Anzeichen von ADHS heißt ja nicht, dieses Störungsbild tatsächlich auch zu haben. Das Fatale des ADHS ist, daß es bis heute keine sichere Abgrenzung zum Normalverhalten gibt. Daher hat man sich in der Fachwelt auf verschiedene Kriterien geeinigt, die dazu dienen sollten, ein tatsächliches ADHS-Störungsbild von ungestümem Normalverhalten zu unterscheiden. Zu diesen Kriterien gehört auch eine Altersgrenze. Die liegt bei etwa 6 Jahren. Vorher ist also keine klare Diagnose zu stellen.
Ihr Sohn ist Ihren Schilderungen nach also recht impulsiv und temperamentvoll und neigt zu Hypermotorik und Unstrukturiertheit. Man kann solchen Verhaltensweisen zunächst einmal nur erzieherisch begegnen, in dem man Auslöser und Anlässe für ein solches Verhalten reduziert, und in dem man Strukturen und Regeln im alltäglichen Ablauf erkennbar werden läßt und einhält, bzw. auf Einhaltung achtet und drängt. Ansonsten sind alle Wirkungen einer günstigen emotionalen Integration (das Programm, das hier vertreten wird) wichtig und erfolgversprechend.
Bleibt dann im Grundschulalter noch eine schwerwiegende Symptomatik zurück, wird man sich damit abfinden müssen, daß offenbar eine erbliche Komponente dem Ganzen zugrunde liegt. Hierfür gibt es dann andere Behandlungsstrategien, die von Psychotherapie bis medikamentöser Behandlung reichen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.01.2005
Antwort auf:
Anzeichen von ADS.Wie kann ich meinen Sohn unterstützen?
hallo katja,
ich möchte dir mut machen. adhs wird oft als stempel benutzt, mit dem kinder erst recht ins abseits geraten. ich bin als mutter zwar nicht betroffen, in meiner verwandtschaft gibt es aber ein kind, das deinen beschreibungen sehr ähnelt. bei diesem kind wird sehr deutlich, welch große bedeutung die umgebung hat...
Mitglied inaktiv - 04.01.2005, 15:32
Antwort auf:
Anzeichen von ADS.Wie kann ich meinen Sohn unterstützen?
...seit diesem kind mit klarheit und eindeutigkeit begegnet wird, geht es ihm viel besser. sein tagesablauf wurde klar strukturiert, regeln werden eingehalten und auf endlose diskussionen wird verzichtet.offenbar suchen unruhige kinder geradezu ihre grenzen und werden ruhiger, wenn sie diese erfahren. ausserdem scheint regelmässiger sport hilfreich zu sein (das kind, das ich kenne, reitet und geniesst das sehr).
soviel zu meinen erfahrungen. lass dich von anderen eltern nicht verrückt machen!
grüße
mi.
Mitglied inaktiv - 04.01.2005, 15:37