Guten Tag und frohes, neues Jahr.
Ich habe eine Frage: ist es richtig, dass alleine einschlafen ein neurologischer Prozess bei Babies ist, der sich irgendwann automatisch einstellt?
Meine Tochter ist 6 Monate alt und wird in den Schlaf getragen oder gestillt und schlaeft von Anfang an neben mir. Sie hat zwar noch nie durchgeschlafen, aber wenn sie nachts unruhig ist, bin ich sofort zur Stelle und daher schreit sie nachts kaum. Ich kann sie abends allerdings nicht ablegen, da sie dann aufwacht: habe aber hier gelesen, dass man daraus am Besten eine Gewohnheit macht. Bin ich dann auf dem richtigen Weg oder übersehe ich gerade zu diesem Zeitpunkt etwas, um eine gute Schlaeferin aus ihr zu machen?
von
Ernste
am 01.01.2013, 10:00
Antwort auf:
Alleine einschlafen
Hallo, wer behauptet so etwas? Nur Schlafen überhaupt und eines Tages Durchschlafen ist ein neurologischer Reifungsprozess. Aber der Säugling und das Kleinkind gehören nachts und im Schlaf in die unmittelbare Nähe ihrer Eltern und Bezugspersonen. Kein Kind will bis ungefähr 3 oder 4 Jahre (je nach Reifung und Selbstständigkeit) wirklich alleine schlafen. 6 Monate ist eine gewisse Zäsur. Denn erst jetzt scheint sich die Schlafarchitektur einigermaßen unserem Tag-Nacht-Rhythmus angepasst zu haben und jetzt sind die Zuckerspeicherreserven im Körper so funktionstüchtig, dass kontinuierlicher Nachschub im Blut gesichert ist. Damit wird der Säugling unabhängig von der Nachtmahlzeit. Die Einschlafbegleitung als Ritual ist jetzt immer stärker wichtig für das entspannte Einschlafen. Es ist für die Zukunft natürlich besser, wenn das im Liegen gelänge und das Herumtragen immer seltener notwendig wäre. Man sollte es langsam immer wieder versuchen und das Kind erst dann wieder hochnehmen, wenn die Beruhigung im Liegen versagt. Aber viele Eltern tragen bereitwillig ihr Kind bis zu einem Jahr oder benutzen zunehmend die Sitzposition mit Kind im Arm und wiegen. Viele Grüße und auch Ihnen und Ihrer Familie ein frohes neues Jahr
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.01.2013