Unser Sohn ist 26 Monate. Nach ihren Sinne erzogen.
Noch ist er Einzelkind und überaus ein lieber Junge.
Man sagt Kinder in dem Alter streben Selbstständigkeit an.Bei unserem Sohn kann ich das nicht so sehr beobachten. Er mag immer noch nicht mit Besteck essen (kann es aber auch tatsächlich noch nicht wirklich), es macht ihm nichts aus wenn ich ihn füttere.Er ist den lieben Tag beschäftigt zu spielen und toben,eine große Leseratte, er liebt Buchstaben Zahlen Formen und alle Tiere usw kann alle Farben - da lernt er sehr schnell und selbstständig. Aber wenn es um Sachen Haushalt geht, sich selbst anziehen oder Kleinigkeiten mithelfen, das ist bei ihm nicht vorhanden.Er will es auch nicht und bittet sofort um Hilfe.Bitte ich ihn was für mich in den Müll zu werfen ist seine Antwort oft: NEIN!
Ist das ok so? Gibt es Kinder die einfach nicht so sehr den Drang haben Selbstständig zu werden? Wie gehe ich am besten damit um?
Ich danke ihnen sehr für ihre tolle Arbeit.
lg
Kabi
Mitglied inaktiv - 20.09.2010, 07:51
Antwort auf:
2 jährige wollen Selbstständig sein?
Stichwort: Selbstständigkeit
Liebe Kabi, unter Selbstständigkeit kann sich verschiedene Dinge vorstellen. Was Sie hier meinen und was Sie ansprechen, ist der freiwillige und weitgehend korrekte Umgang mit Alltagsfertigkeiten. Der allerdings entwickelt sich erst langsam im 3.-4. Lebensjahr, d.h. Ihr Sohn fängt jetzt langsam damit an. Es ist natürlich richtig, seinem Kleinkind nicht "alles aus dem Weg zu räumen", oder es dauerhaft wie eine Kleinkind zu behandeln. Kinder werden auch schnell bequem. Trotzdem steht am Anfang und noch bis weit in die Kindheit hinein ein Geben und Nehmen. D.h. man darf nicht zu früh zu viel Selbstständigkeit erwarten. Denn dann überfordert man auch leicht in Kind und zwingt es vielleicht sogar in die Parentifikation.
Überhaupt ist heutzutage die Tendenz festzustellen, dem Kind viel zu viel zuzuschreiben und damit auch sofort Reife und Übernahme von Verantwortung zu verbinden. Dem Kind aber Zeit zu geben, reifen zu können und nicht zu müssen, täte den Kindern viel besser. Das sage ich jetzt nur allgemein. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.09.2010