Hallo,
wir haben einen Sohn, der jetzt 9 Monate alt ist. Er kam bei 32+4 Wochen, wäre also eigentlich erst gut 7 Monate. Unser erstes Kind aß in dem Alter schon so gerne Brei, dass wir unterwegs manchmal Not-Gläschen kaufen mussten, und trank tagsüber kaum noch an der Brust. Deswegen habe ich jetzt beim zweiten Kind geplant, in nicht mal zwei Monaten wieder arbeiten zu gehen. Dann übernimmt mein Mann. Nun bin ich besorgt, weil unser Zweiter nur an der Brust trinkt. Brei verweigert er regelrecht. Auf Fingerfood kaut er rum, aber fast alles fällt dann wieder aus dem Mund heraus. Was soll ich tun?
Darauf vertrauen, dass er schon essen wird, wenn ich weg bin (ich arbeite leider auch nicht in der Nähe)? Immerhin sind es noch ein paar Wochen...
Ihm jetzt schon mal die Brust verweigern und das Essen reinzwängen? (wohl kaum...)
Ich habe festgestellt, dass er süße Sachen durchaus isst (also Früchte, Fruchtbreis). Aber ich hätte ein schlechtes Gefühl, ihm kein Gemüse und kein Fleisch zu geben. Oder ist es wichtiger, dass er überhaupt isst?
Und wenn das alles nicht klappt: Können wir für tagsüber auf Pre-Milch umstellen oder sollte ich mir die Mühe machen, abzupumpen (stelle ich mir stressig vor)? (Fläschen kennt er ja vielleicht noch aus der Klinik. Vielleicht...)
Viele Grüße
Anthea
von
Anthea
am 08.06.2020, 09:02
Antwort auf:
Re: Will nicht essen
Liebe Anthea,
ich kann Sie gut verstehen – jede Mama möchte nur das Beste für ihr Baby.
Jedes Kind ist individuell und Ihr zweiter Schatz scheint noch sehr an der Milch und dem Stillen zu hängen. Auch ist er ein Frühchen, wodurch die Entwicklung mit dem großen Kind nicht vergleichbar ist.
Wann und wie abgestillt wird, entscheiden immer Mutter und Kind gemeinsam. Das Abpumpen ist eine gute Möglichkeit, um Ihren Sohn weiterhin mit Muttermilch zu versorgen. Sie haben ja noch etwas Zeit und können sich mit dem Thema beschäftigen und schauen, ob es sich für Sie eignet. Es ist auch möglich, Ihren Schatz mit einer Milchnahrung zu füttern, wenn Sie nicht da sind. Es muss also gar nicht immer nur Beikost sein, wenn Mama arbeitet.
Bei der Beikosteinführung können Sie nichts erzwingen. Erfahrungsgemäß kommen Obst und milchige Breie bei den Kleinen sehr gut an. Jedoch liefern die herzhaften Breie viele wichtige Nährstoffe, welche ein Baby braucht. Bleiben Sie ruhig erst einmal weiter geduldig beim Gemüse und dem herzhaften Menü. Dabei auch nicht zu schnell mit der Milch einlenken, damit Ihr Junge lernen kann, dass auch der Brei dazugehört. Nach und nach wird er sich dann auch hier satt löffeln können – ganz in seinem Tempo. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt, wie Sie hier vorgehen können. Denn bei Frühchen ist es wichtig, jeden Schritt abzusprechen.
Sie beide müssen sich wohl fühlen - gehen Sie nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine schöne Woche!
Herzliche Grüße
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 09.06.2020