Hallo,
meine Tochter wurde bis 18 Monate gestillt und hat daneben Käse und Joghurt gegessen und Vollmilch aus der Tasse getrunken. Mit 18 Monaten hat sie die Brust und alle anderen Milchprodukte von heute auf morgen abgelehnt. Was kann ich ihr stattdessen anbieten? Ist das überhaupt normal? Ich habe Angst vor einem Mangel, obwohl unser Kinderarzt mich da beruhigt.
von
adrijana
am 30.07.2012, 12:24
Antwort auf:
Sie will einfach keine Milchprodukte mehr
Hallo adrijana
dein KiA hat recht. Zunächst musst du einfach mal abwarten. Dass sich Kinder von alleine abstillen, ist auch nicht ungewöhnlich. Meine jüngere Tochter hat das auch gemacht und ist heute ein prima Esserin. Mit 18 Lm machen die Kleinen einen neuen großen Sprung in Sachen Essensgewohnheiten. Das Verhalten deiner Tochter passt zeitlich exakt ins Bild und kann auch erklären, warum sie auch noch Kuhmilchprodukte ablehnt. Deine Aufgabe besteht nun jetzt vielmehr darin, nicht akribisch mit Stift und Zettel dir Notizen zu machen, was und wie viel dein Kind isst, um anschliessend die Nährstoffaufnahme zu errechnen, sondern viel mehr geht es darum, in gute Atmosphäre leckere und "gesunde" Speisen, in großer Vielfalt regelmäßig anzubieten. Hast du auch einmal Kakao gegeben? oder eine Bananenmilch? Ein leckerer Nachtisch mit frisch gekochtem Pudding und wenig Zucker - warum nicht.
Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Aufläufe und Pizza mit Käsehaube, all das zählt als Milchportion.
100ml Milch können durch ca 100g Joghurt oder je 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse ersetzt werden.
Mit etwa 18.Lm schränkt sich der Ess-Erlebnishorizont oft drastisch ein.
Erst mit 6-8 Jahren und später ab etwa 12 Jahren werden wieder gerne neue Essabenteuer angegangen. Bis dahin wird am besten das verspeist, was die Kleinen gut kennen und mögen. Dabei sollte das Gericht schon optisch gut erkennbar sein. Die gerne gegessenen Speisen geben Sicherheit, dass das Essen einen guten Nutzen bringt, dass es gut vertragen wird und nährt. Mit einem guten Bauchgefühl können nun Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt werden, die Welt erkundet und erobert werden.
Doch langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte trotzdem erweitern. Keine Sorge. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc. Oft dann, wenn man es nicht erwartet.
Gib deinem Kind die vertrauten Speisen und erweitere spielerisch das Angebot. Meine Tochter war auch immer sehr skeptisch. Gefallen fand sie häufig an "exotischen" Dingen wie Litschis oder Physalis, Oliven, Felafel (Kichererbsenbällchen), Erbsensuppe, Couscous, etcetc.
Dinge, die ich ihr nicht extra gegeben hätte, die sie aber durch Probieren querbeet, für sich entdeckte.
Du brauchst nicht nur das zu kochen, was dein Kind mag. Im Gegenteil, du solltest auch Dinge anbieten, die du gerne isst. Das lohnt den Mehraufwand.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 31.07.2012