Frage: Butter/ Milch - schlechter Esser

Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist 9 Monate alt und ein ziemlich schlechter Esser. Er bekommt mittags Gemüse-Fleisch-Brei und nachmittags Milchbrei, weil er abends einfach zu müde ist zum Essen. Und drei Mahlzeiten am Tag klappt nur, wenn er gaaaaaaaanz gut drauf ist. Ansonsten stille ich ihn. Mengenmäßig schafft er aber vielleicht nur ca. 150-160g. Er ist sowieso ein sehr schlankes, langes Baby. Gerade mal 8 kg auf ca. 76 cm. Kann ich ihn lagsam ans Famielienessen heranführen? Das schmeckt ihm vielleicht besser und er will dann mehr essen...oder haben Sie Tipps, wie ich das Essen für ihn schmackhafter machen könnte. Es ist nämlich zum Verzweifeln...ich ernähre mich von seinen Breiresten ; ) Er hat zwei Zähne und kann noch nicht sitzen. Was kann ich ihm zum Snacken geben? Vielleicht wecke ich ja so sein Interesse. Ich hätte gerne noch gewusst, wieviel Butter ich ihm geben kann? Im Brei verwende ich meistens Rapsöl. Könnte ich ihm auch mal einen Kartoffelbrei mit Butter und Milch kochen, oder ist das dann schon zu viel Eiweiß? Wieviel Kuhmilch (im Brei) ist erlaubt? Ich habe immer die Befürchtung, dass er mir verhungert, da er eh zierlich ist und das Essen an sich nicht wirklich mag. Vielen Dank im Voraus Tatata

von Tatata am 09.04.2012, 20:40



Antwort auf: Butter/ Milch - schlechter Esser

Hallo Tatata solange du noch viel bzw nach Bedarf stillst, musst du dir über scheinbar kleine Essmengen keine Sorgen machen, wenn dein Baby ansonsten altersgerecht entwickelt ist. Das kann der KiA beurteilen - wenn du besorgt bist. Beim Stillen hast du keine Kontrolle über die Kalorienzufuhr, dein Baby kann sich dennoch optimal damit nähren. Je mehr sich dein Kleiner mit Mumi sättigt, desto weniger isst er andere Sachen. Das wird sich ändern, wenn er vermehrt positive Erfahrungen mit neuen Speisen macht*. Mag er bspw Banane oder Tomatensosse? Dein Baby isst, was du als positiv bewerten kannst. Nur isst er nicht die Mengen, die du erwartest. Das Alter der Familienkost habt ihr erreicht. Wenn es mit dem Fingerfood klappt, kannst du ihm das anbieten. In welcher Position fütterst du dein Kind, - weil er noch nicht selbständig sitzt? Kann er schon Stückchen schlucken? Teste es zunächst einmal vorsichtig und bleibe immer dabei. Kartoffelbrei ist super. Mit der Familienkost kannst du viele schöne und einfache Gerichte kochen. Dein Kind kann mitessen. Manchmal musst du das Essen in die nötige Form bringen, damit es gut gekaut und geschluckt werden kann. Manche Dinge wird dein Kleiner nur kosten und wieder ausspucken. Das ist ganz normal und bringt euch schrittweise zur normalen Kost. Die Milch im Kartoffelbrei ist nicht zu viel, keine Sorge. Längerfristig sind kleinere (Kuh-)Milchmengen anzustreben, das stimmt, denn Kuhmilch gilt neueren Studien zufolge als möglicher Ursachenbaustein für Übergewicht, aber - das muss ganz klar betont werden, nur wenn zuviel !! über einen sehr langen Zeitraum und wirklich zu viel davon ins Kind wandert. Es gibt hier Richtlinien, die einfach nicht überschritten werden sollten (**). Es gibt wirklich reichlich Kiga-Kinder, die morgens locker einen halben Liter Milch trinken, -"weil sie ja sonst nichts essen". Und tagsüber nochmal Joghurt oder andere Milchspeisen wie Käse auf der Pizza. Ab dem 10. Lm zeigen die meisten Babys ganz deutlich, dass sie bei Tisch aktiv dabei sein wollen und lassen für einen Butterbrothappen von Mama ihren Brei gerne links liegen. Fingerfood schafft nun den nötigen Anreiz. Jetzt musst du nicht auch mehr so doll aufpassen und kannst kochen. Nimm Bioprodukte und bereite die ganz basically zu. Nach dem Waschen und Putzen, einem abermaligen Waschen schliesslich in Stückchen schneiden. In wenig Wasser garen/dünsten/Dämpfen. Zusätze brauchst du vorerst nicht. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen, Nudeln etc all das kannst du deinem Baby beim Essen auf einem Tellerchen richten. Obststückchen, Nudeln, Familienkost, Brot, Brotbelag, all das darfst du deinem Kleinen anbieten. Im Rahmen dieser sog. Familienkost sind Salz und Gewürze in Ordnung. Nicht übertrieben salzig oder würzig soll die Kost sein, aber durchaus geschmacklich verändert. Familienkost beginnt in der Regel um den 10.Lm herum. Man merkt dies meist deutlich, dass die Kleinen einen Wachstumssprung hinter sich haben. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Besonders gut ist Fingerfood, weil so das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzeptanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Mach daraus ein Spiel. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in dieser Zeit durch "Hunger". Auch ist das Saugbedürfnis in dieser ersten Zeit sehr ausgeprägt. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Hier kannst du beobachten, wie dein Baby mit den Speisen umgeht, wie sie gekaut werden und geschluckt werden und nicht zuletzt in der Windel wieder ankommen :-) Also dann Grüße B.Neumann * http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=35120&suche1=stimmung&seite=1#start ** Verzehrsmengenempfehlungen findest du hier: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Ernährungsempfehlungen müssen immer individuell überprüft und angepasst werden. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für den "Durchschnittsbürger/Durchschnittskind". Empfehlungen sind grobe Richtlinien.

von Birgit Neumann am 10.04.2012



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