Hallo Herr Dr. Gagsteiger,
Mittlerweile hatte ich 3 Aborte in 10 Monaten ( 1. In der 10 SSW- embryo zu klein aber herzschlag bis kein herzschlag mehr war, 2. 5.SSW keine Fruchthöhle, 3. 6. SSW kein embryo,keine Fruchthöhle)
D.h. ich werde Schwanger aber es hält nicht. Die Kinderwunschklinik geht von einer sek.Sterilität und Einistungsstörung aus. Die Chromosenanalyse steht noch aus und auch die Hysteroskopie.
Labor:Hormone alles normal.Milder Protein Z Mangel von 1220 (Normwert ab 1600)
Spermiogramm auch in Ordnung
Bisher wurde ausser das ich Progestern nehmen in der 2.Zyklushälfte nichts weiter gemacht.
Ich werde im Mai 40 Jahre alt.
2020 habe ich einen gesunden Sohn geboren. Direkt Schwanger geworden nach 17 Jahre Pille vorher. Er kam 4 Wochen zu früh.
Kann es an meiner Eizellqualität liegen,dass es zu Einistungsproblemen kommt?
Kann man da mit Clomifen oder Letrozol die verbessern?
Was könnte man sonst noch machen?
Vielen Dank,
viele Grüße
Jay
von
Jay20
am 22.02.2023, 13:27
Antwort auf:
Clomifen/Letrozol
Hallo Jay,
zunächst würden wir untersuchen, ob es einen Grund für die Fehlgeburten gibt, den man bei Ihnen auch behandeln kann (Gerinnungsstörung, Entzündung der Gebärmutterschleimhaut usw.). Im Alter von fast 40 Jahren kann auch der AMH-Wert besonders wichtig sein.
Dann würden wir die Eizellreifung mit Clomifen oder Letrozol unterstützen, den Eisprung auslösen und die Lutealphase mit Gelbkörperhormon unterstützen. Manchmal muss man auch etwas Östrogen geben.
Leider lässt die Qualität der Eizellen mit den Lebensjahren nach. Nicht jede Eizelle trennt die Chromosomen bei den Reifeteilungen zuverlässig. Diese Eizellen haben einen unausgewogenen Chromosomensatz und entwickeln sich entweder gar nicht oder enden nach der Befruchtung bald als Fehlgeburt.
Immer seltener kommt es zu der Befruchtung einer einwandfreien Eizelle.
Bei einer In-vitro-Fertilisation kann man mehrere Eizellen in Ihrer Entwicklung bis zu 5 oder 6 Tage beobachten und nur den Embryo einsetzen, der sich gut entwickelt.
Für eine gute Entwicklung ist, unabhängig von einer gesunden Gebärmutterschleimhaut, ein gesunder Embryo notwendig. Die Gefahr einer Fehlgeburt steigt aus den beschriebenen Gründen mit dem Lebensalter. Und wenn man keine Befruchtung außerhalb des Körpers durchführen will, braucht man etwas Glück, wenn man mit fast 40 schwanger werden und ein Kind gebären will.
Nicht aufgeben!
von
Dr. Friedrich Gagsteiger
am 22.02.2023