Plam
Lieber Dr.Gagsteiger, ich mache gerade eine Stimulation mit Clomifen, Pergoveris. Der Ultraschallkontrolle erfolgt am ZT Nr 14. Da hat vor kurzem der Eisprung schon stattgefunden. GV mache ich in eigene Regie nicht, das es bei einer Stimulation Mehrlingeschwangerschaftrisiko besteht. Wie stehe Sie dazu? Wäre besser auf den Ultraschall zu warten oder schon vorweg Ovulationstest zu machen um den Eisprung nicht zu verpassen? Besten Dank vorab! VG
Guten Tag, vielen Dank für Ihre Nachricht und die ausführliche Schilderung. Grundsätzlich verfolgt man bei einer Stimulationstherapie mit Clomifen und Pergoveris das Ziel, das Wachstum der Follikel möglichst engmaschig zu überwachen, damit man sowohl die Anzahl der reifenden Follikel (und somit das Mehrlingsrisiko) als auch den richtigen Zeitpunkt für den Eisprung („Ovulation“) im Blick hat. Ultraschallkontrollen und Timing In vielen Behandlungsprotokollen wird bereits ab Zyklustag 10 oder 11 (statt erst Tag 14) eine Ultraschallkontrolle empfohlen, vor allem wenn die Patientin schon einmal einen frühen Eisprung hatte. Bei der Ultraschalluntersuchung wird geschaut, wie groß die Leitfollikel sind und ob gegebenenfalls schon ein vorzeitiger LH-Anstieg zu erwarten ist. Ab einer bestimmten Follikelgröße (meist ab 17–18 mm) löst man den Eisprung entweder gezielt durch eine „Trigger“-Spritze aus (z. B. hCG/Ovitrelle), oder man achtet auf den spontanen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH). Ovulationstests Falls Sie einen unregelmäßigen Zyklus haben oder frühere Zyklen gezeigt haben, dass der Eisprung schon vor Tag 14 stattfindet, kann es sinnvoll sein, ab etwa Zyklustag 10/11 zusätzlich zu Hause Ovulationstests durchzuführen. Damit lässt sich ein spontaner LH-Anstieg erkennen. Sobald der Ovulationstest positiv ist, kann man (je nach Absprache mit Ihrem Arzt/Ärztin) entweder Geschlechtsverkehr haben bzw. eine Insemination planen – oder, wenn man das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft minimieren möchte, bewusst darauf verzichten. Mehrlingsrisiko Die Gefahr einer Mehrlingsschwangerschaft steigt vor allem dann, wenn mehrere reife Follikel gleichzeitig vorhanden sind (häufig bei Stimulation). Genau deshalb ist die Ultraschallkontrolle so wichtig: Man kann einschätzen, wie viele Follikel heranreifen, und das Vorgehen entsprechend anpassen (zum Beispiel den Zyklus abbrechen, wenn es zu viele Follikel sind, oder nur einen „halben Stimulationszyklus“ machen). Praktisches Vorgehen Früheres Ultraschall-Monitoring: Sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Praxis, ob ein Ultraschall nicht schon eher (zum Beispiel ab Zyklustag 10/11) sinnvoll wäre. So können Sie rechtzeitig einschätzen, wann der Eisprung bevorsteht. Ovulationstest: Wenn kein engmaschiger Ultraschall erfolgt, lohnt es sich, die Ovulationstests früher zu beginnen (etwa ab Tag 10), um einen unerwartet frühen Eisprung festzustellen. Therapieanpassung: Sollte sich im Ultraschall zeigen, dass zu viele Follikel reifen, kann man den Zyklus ggf. abbrechen oder die Stimulation anpassen, um das Mehrlingsrisiko zu senken. Fazit Warten Sie nicht ausschließlich auf den Ultraschall an Tag 14, wenn Sie aus vorherigen Erfahrungen wissen, dass Ihr Eisprung auch schon früher passieren kann. Besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob eine frühere Ultraschallkontrolle oder auch eine Kombination mit Ovulationstests sinnvoll ist. Das gibt Ihnen Sicherheit, den Eisprung nicht zu verpassen (sofern Sie in diesem Zyklus einen Versuch wünschen) oder aber auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, wenn das Mehrlingsrisiko zu hoch erscheint. Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter, und wünsche Ihnen alles Gute für den weiteren Verlauf der Therapie. Herzliche Grüße Ihr Dr. Gagsteiger
Plam
Lieben Dank für die ausführliche Aufklärung!
Gerne
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