Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, auch ich möchte Sie heute um Ihre Einschätzung bitten. Im September 2006 wurde ich das erste Mal schwanger. Zum Ende der Schwangerschaft hatte ich wahnsinnige Schmerzen im linken Bein, konnte keinen Meter mehr laufen. Es wurde eine Symphysen-Lockerung diagnostiziert und in der 38. SSW ein primärer Kaiserschnitt gemacht. Unsere Tochter (49 cm, 2.700 g) kam im Juni 2007 zur Welt. Die Symphysen-Lockerung stellte sich jedoch drei Wochen nach der KS-Entbindung als tiefe Becken-Venen-Thrombose heraus. 2011 wurde ich das zweite Mal schwanger. Ab Schwangerschaftsbeginn musste ich Kompressionsstrümpfe tragen und ab der 12. SSW täglich Heparin spritzen. Die Schwangerschaft verlief völlig komplikationslos. Leider kam unsere zweite Tochter aufgrund einer Nabelschnurumschlingung in der 36. SSW (42 cm, 1.900 g) tot zur Welt. Es wurde wieder ein Kaiserschnitt gemacht, da mein damalig behandelnder Arzt aufgrund BEL des Kindes und Rupturrisiko von einer Geburtseinleitung abriet. Dreieinhalb Monate nach dem zweiten KS wurde ich ungeplant wieder schwanger. Zu Beginn der Schwangerschaft hatte ich Blutungen und ein Hämatom an der Gebärmutter. Ansonsten ging es mir soweit gut. Neben meiner tägl. Dosis Heparin musste ich noch ASS 100 und Magnesium nehmen. Im Mai 2012 kam es bei 24 + 1 SSW allerdings zur Ruptur der Narbe. Ich hatte innere Blutungen. Eine Placenta accreta/increta hat sich durch die Vorderwand „gefressen“. Das Narbengewebe hielt nicht mehr (innere Blutungen, anderes Krankenhaus, Not-OP). Meine Gebärmutter konnte erhalten werden. Unser Sohn wurde in der 25. SSW geboren. Nach sieben Wochen starb auch er. Im April 2013 habe ich mich nochmals von meinem damaligen Operateur untersuchen lassen. Er rät mir von einer weiteren Schwangerschaft nicht ab, hält das Risiko für eine Placenta accreta bzw. increta bei deutlich unter 50 % sowie das Rupturrisiko deutlich unter 10 %. Die Gebärmutter ist gut verheilt. Zwischen einer weiteren und der letzten Geburt sollten zwei Jahre liegen. Ich bin total verunsichert und zwischen dem Wunsch nach einem zweiten lebendem Kind und der Angst noch ein Kind beerdigen zu müssen hin- und hergerissen. Wie beurteilen Sie meine Situation? Macht es Sinn, mir eine zweite Meinung einzuholen? Vielen Dank für Ihre Mühen und entschuldigen Sie bitte die Länge. esperanza
von esperanza78 am 17.09.2013, 11:41