Zuviele Milchprodukte?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Zuviele Milchprodukte?

Liebes Team, mein Sohn ist nun 22 Monate und trinkt abends und morgens ein Fläschen. Zum Schlafen gehen trinkt er 270ml "Hipp Gute Nacht zum Trinken" und morgens ca. 200ml kindermilch 1. Nun weiß ich, dass eigentlich 300ml Milch insgesamt reichen würden... Unter Tags bekommt er normale Familienkost, isst mittags mit, als zwischenmahlzeit hin und wieder ein Joghurt mit Früchten, müsli, Obstbrei, getreidestangerl, jausnet abends mit oder isst hin und wieder einen kleinen Griesbrei. Ich bin ein wenig unsicher, ob er zu viel Milch bekommt... seine Statur empfinde ich als normal. Was könnten wir besser machen und sollen wir ein Fläschchen weg lassen, obwohl er sie so mag? Mit lieben Grüßen und danke im Vorraus!

von Pucki8 am 29.07.2019, 21:28



Antwort auf: Zuviele Milchprodukte?

Liebe „Pucki8“, ja, Ihr Bauchgefühl täuscht Sie nicht – die Ernährung Ihres Kleines ist zu milchlastig. Zwei große Fläschchen, hin und wieder einen Joghurt, Müesli und Grießbrei – das ist insgesamt zu viel Milch in seinem Alter. Insgesamt braucht Ihr Schatz noch etwa 300 ml Milch, dazu zählen auch andere Milchprodukte wie Müesli, Joghurt, Käse, Pudding, … Für Kinder 2-3 Jahre werden 330 ml Milch täglich empfohlen. Am besten auf 2-3 Portion am Tag verteilt. Eine kleine Kindertasse Milch (~ 150 ml), oder ein kleiner Joghurt (100-150 g) oder eine Scheibe Käse (25-30 g) oder eine Portion Müesli angerührt mit Milch sind mögliche Milcheinheiten/portionen.... Wann Sie diese Milcheinheiten über den Tag anbieten, das dürfen Sie gerne Ihrem Familienalltag anpassen. Ebenso verhält es sich beim Abendbrot. Brot plus eine Tasse Milch plus Gemüsesticks zum Knabbern sind eine übliche Abendmahlzeit. Vom Alter her braucht Ihr Sohn auch keine Fläschchen mehr. Die Milch kann nun sehr gut im Becher oder der Tasse angeboten werden – ideal am Tisch zur Mahlzeit. Ersetzen Sie die Milchflaschen durch ein anderes „Ritual“. Abends könnte Ihr Kleiner als Beispiel vor dem Zähneputzen und zu Bett gehen noch etwas Wasser oder Tee aus dem Becher gegen den Durst bekommen. Das ist nur ein anderer Abendbrauch, an den sich Ihr Sohn aber gewöhnen wird. Ist Ihnen bzw. Ihrem Kleinen das Fläschchen noch wichtig, könnten Sie auch erstmal nur eines ersetzen und das andere noch beibehalten. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten – also unbedingt vor dem Schlafen die Zähnchen putzen. Die Milch kann sonst die Zähne nachts gut umspülen und eine Karies so begünstigen. Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen, dass es die Milch bald nur noch aus der Tasse gibt. Packen Sie es an! Einen schönen Sommer wünscht Annelie Last

von Annelie Last am 30.07.2019