Was tun mit einem Brotverweigerer?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Was tun mit einem Brotverweigerer?

Guten Tag, ich bin gerade ziemlich am Verzweifeln was das Eßverhalten meines Sohnes (16 Monate) angeht. Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben. Bis vor 2.5 Monaten war er ein sehr guter Esser, hat schon so ziemlich alles am Familientisch mitgegessen. Vor allem Brot hat er seit seinem 10.Lebensmonat sehr gemocht. Aber in den letzten Monaten verweigert er alle Arten von Brot total. Wurst und Käse popelt er vom Brot runter, alles was sich nicht vom Brot entfernen lässt wird auch nicht gegessen. Wir haben schon verschiedenste Brotsorten probiert, ohne Erfolg. Auch Brötchen mag er nicht. Einzig allein Salzlaugenbrezel ißt er gerne, aber das kann doch keine Lösung auf Dauer sein. Zum Frühstück hat er eine Zeitlang Müsli gerne gegessen, aber das mag er auch nicht mehr. Das Problem ist, daß er schon ordentlich Hunger hat, und dann eben nicht satt wird. Derzeit haben wir folgende Eßgewohnheiten: - eine Flasche Folgemilch morgens nach dem Aufstehen - Frühstück: viel Obst. Obst mag er sehr gerne (alle Sorten), aber es macht halt nicht richtig satt, so daß er gegen halb 11 meist schon wieder vor Hunger jammert. - Mittag: Meist Nudeln oder Reis mit Soße. (Er verweigert gekochtes Gemüse und Kartoffeln) - Nachmittags: Obst - Abends: Wurst und Käse wie er es vom Brot nimmt, dazu Gurke und Tomate. Wie gesagt, wenn er mit dem zufrieden wäre, wäre es für mich auch ok. Aber ich habe den Eindruck, er ist oft wegen Hungers schlecht gelaunt. Was kann ich ihm denn noch anbieten? Vielen Dank für Ihr Meinung!

Mitglied inaktiv - 19.03.2012, 13:40



Antwort auf: Was tun mit einem Brotverweigerer?

Hallo, noch ein typisches frisch gebackenes Kleinkind! Mit diesem eigenwilligen Essverhalten sind offensichtlich mehrere Mütter konfrontiert. Das zehrt ziemlich an den Nerven, da muss ich Ihnen Recht geben, aber lassen Sie sich nicht entmutigen. Das ist eine Phase, die Gott sei Dank irgendwann immer ein Ende hat. Unerwartete Rückschritte sind immer mal drin und eine „Belag vom Brot Klau-Phase“ ist ganz typisch für dieses Alter. Wurst oder Käse schmecken besser und rutschen leichter. Entwicklungsphasen, wie das Selbstständig werden sind oft mit etwas schlechter Laune oder Unzufriedenheit gepaart. Lassen Sie sich und Ihrem kleinen Schatz etwas Zeit. Ihr kleiner Junge weiß offensichtlich selbst noch nicht für welche Ernährungsweise er sich entscheiden soll. Haben Sie denn schon einmal unsere neuen „Kinder-Müesli´s“ versucht, die Sie zusätzlich mit dem geliebten Obst kombinieren können? Auch ein Milchbrei wäre noch für eine vorübergehende Zeit denkbar. Dünne Brotscheiben lassen sich mit Quark oder Frischkäse bestreichen und mit Bananenscheiben belegen. Besonderes Brot, wie z.B. Knäcke- oder Knusperbrot – das so lustig knackt – oder warmes Brot wie Toastbrot können Ihr Kind wieder für Brot begeistern. Spießchen auf die Obst, Gemüse und Brotstückchen gesteckt werden, sind oft der Renner. Erzwingen lässt sich nichts, letztendlich erreichen Sie Ihr Ziel am schnellsten, wenn Sie alle zusammen frühstücken und alle Familienmitglieder essen mit Genuss ihr Brot. Machen Sie die Essensweise Ihres kleinen Schatzes nicht zum Thema und sprechen Sie vor allen Dingen nicht darüber, dann wird sie nämlich interessant und der Kleine merkt, dass er damit viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Und wer will das nicht? Auch wenn es im Moment ziemlich hoffnungslos aussieht, kann das schon in kurzer Zeit ganz anders sein. Sie schaffen das! Ich drücke Ihnen den Daumen, dass Ihre Geduld bald belohnt wird. Viele Grüße Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 20.03.2012