Kalorien tagsüber nichts nachts

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Kalorien tagsüber nichts nachts

Hallo, meine Tochter ist 8 Monate alt. Ich habe 6 Monate voll gestillt. Im 7. Monat habe ich mit dem Mittagsbrei begonnen und im 8. Monat mit dem Getreide-Obst-Brei am Nachmittag. Es war sehr mühsam und auch jetzt ist nach einer halben/dreiviertel Portion Schluss. Ich hatte gehofft, dass sie irgendwann mehr isst, wenn es danach keine Milch gibt. Sie hat dann einfach früher wieder Hunger. Jetzt stille ich wieder eine Seiten. Nachts sind wir bei einem 3-Stundenrhythmus hängengeblieben. Ich habe versucht ihr nur eine Brust zu geben und die Stillzeit dort verkürzt. Beides geht, hat aber eher häufigeres Stillen zur Folge. Wasser nimmt sie nachts nicht. Wie schaffe ich es, dass sie sich die nötigen Kalorien tagsüber holt? Manchmal denke ich, sie hat nachts gar keinen Hunger und braucht nur die Einschlafhilfe und ich habe Hemmungen sie schreien zulassen. Oder müssen wir da einfach mal durch. Oft denke ich, diese nächtlichen Mahlzeiten sind vielleicht auch völlig unkontrolliert. Immerhin wiegt sie schon stolze 9kg. Meine Hebamme meinte, dass Mobbelchen keinen Milchbrei brauchen, sondern man es bei Obstbrei lassen kann. Da ich mir unschlüssig bin, habe ich daher auch nicht angefangen die Abendmahlzeit zu ersetzen. Muss ich Rapsöl zugeben, wenn sie sowieso noch Muttermilch bekommt? Rapsöl soll ja wichtig für die Entwicklung des Gehirns sein, das will ich ihr nicht vorenthalten. Rapsöl soll auch satt machen, aber da wir nicht von einem vollen Gläschen reden, weiß ich nicht, ob es Sinn macht. Gehört in den Getreide-Obst-Brei auch Öl? Liebe Grüße Nene

Mitglied inaktiv - 11.10.2010, 14:03



Antwort auf: Kalorien tagsüber nichts nachts

Liebe Nene, es ist doch toll, dass das Löffeln nun gut klappt. Und bestimmt werden auch bei Ihrer Maus die Mengen noch größer werden. Wie Sie es selbst richtig sehen, trinkt sich Ihre Tochter noch sehr mit der Milch satt. Bedenken Sie bitte, je mehr Ihre Tochter im Beikostalter an festen Mahlzeiten am Tag isst, umso weniger wird sie in der Nacht essen bzw. trinken und umgekehrt! Dazu wäre meiner Meinung nach ein guter Schritt, einen weiteren Brei einzuführen. Der Milch-Getreide-Brei am Abend ist hier sehr geeignet, der erfahrungsgemäß länger vorhält als eine Milch. Generell darf Ihre Kleine tagsüber bei jeder Mahlzeit so viel essen wie sie möchte. Wenn Sie selbst einen Obst-Getreide-Brei herstellen dürfen Sie gerne nach Belieben noch einen Teelöffel Rapsöl beimengen. Bei der fertigen Babykost brauchen Sie ansonsten kein Öl zufügen. HiPP Babymenüs sind für die gesunde und sichere Ernährung des Babys bestens geeignet und müssen nicht mit Öl "nachgebessert" werden. HiPP Babynahrungsprodukte sind ausgewogen zusammengesetzt und entsprechen voll den strengen gesetzlichen Vorgaben, die an fertige Beikostmenüs für Säuglinge gestellt werden. Säuglinge werden durch die relativ fettreiche Muttermilch oder Flaschennahrung und Beikost ausreichend mit Fett versorgt. Dennoch gibt es immer wieder Empfehlungen besonders fettarme Mahlzeiten (weniger 5 g Fett/Mahlzeit) mit pflanzlichem Öl anzureichern. Der maximale Fettgehalt in Baby-Menüs ist jedoch gesetzlich vorgeschrieben und darf von uns nicht überschritten werden. Erhebungen zur Nährstoffversorgung zeigen, dass Säuglinge, die fertige Beikostmenüs erhalten, sehr gut mit Fett und mit Energie versorgt sind. Isst und trinkt Ihre Tochter am Tag ausreichend, braucht sie die Milch in der Nacht nicht mehr. Und Sie wissen genau, dass es kein Hunger sein kann. Denken Sie immer daran, am Tag darf Ihre Tochter so viel essen bis sie satt ist. Die Nacht ist nicht zur Nahrungsaufnahme geeignet, sondern zum Schlafen gedacht. Die nächtliche Milch kann auch schnell zu Karies führen, weil die Zähnchen danach nicht mehr geputzt werden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder im Alter Ihrer Tochter nachts noch einmal wach werden. Babys werden immer agiler und es gibt nachts immer mehr zu verarbeiten. Deshalb wacht Ihre Kleine in den Leichtschlafphasen auf und ist dankbar über eine Hilfe, die sie wieder in den Schlaf bringt. Aus Gewohnheit war es bis jetzt die Milch. Machen Sie, wenn sich Ihre Tochter nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie Ihren Liebling durch streicheln, eine Spieluhr oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Ganz ohne "Konflikt" wird das nicht abgehen, bleiben Sie aber konsequent. Denken Sie an das Ziel: die Familie und Ihr Mädchen können endlich durchschlafen. Sie und Ihre Tochter werden das schaffen, davon bin ich überzeugt! Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 12.10.2010