Ist eine schnellere Beikosteinführung möglich?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Ist eine schnellere Beikosteinführung möglich?

Liebe Expertinnen, unser Sohn ist jetzt 20 Wochen alt. Ich wollte ihn gerne max. 3 Monate stillen und dann abstillen, da ich nie sehr "glücklich" damit war, ihm aber natürlich den bestmöglichen Start ermöglichen wollte - zumal ich demnächst evtl. stundenweise ins Berufsleben zurückkehren möchte. Leider akzeptiert er nun partout die Flasche und Pre-Nahrung nicht. Wir haben schon viel versucht - verschiedene Sauger, Muttermilch im Fläschchen, Papa und Oma haben das Fläschchen angeboten - leider erfolglos. Mit Beikost haben wir vor 1,5 Wochen gestartet (Gemüse mittags), da isst er sehr zaghaft, was aber sicherlich normal ist - das wird sicherlich. Haben Sie einen Rat für mich, was ich tun kann, falls die Umstellung auf Flasche weiterhin nicht gelingt? Ist es evtl möglich, die weiteren Breimahlzeiten zügiger als empfohlen zu ersetzen, also bspw. schon jetzt parallel zum Gemüsebrei mit dem abendlichen Milch-Getreidebrei zu starten? Zudem stille ich ihn noch, bevor wir ihn abends ins Bett bringen. Kann es sein, dass er eine Folgemilch o. ä. eher akzeptiert als die Pre-Nahrung? Evtl. auch aus einem Trinklernbecher? Ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen. Danke vorab für Ihre Antwort und viele Grüße!

von Mila456 am 23.10.2019, 10:16



Antwort auf: Ist eine schnellere Beikosteinführung möglich?

Liebe „Mila456“, beim ersten Brei – dem Gemüse-Fleisch-Brei – würde ich schon noch etwas behutsamer vorgehen. Hat sich Ihr Sohn gut an den Löffel und hat sich seine Verdauung an die neue Kost gewöhnt, dann können Sie auch gerne zügiger mit den Löffelmahlzeiten fortfahren. Schauen Sie da auch auf Ihren Sohn und sein Tempo. Ich denke nicht, dass es an der Milchsorte liegt. Ihr Schatz merkt, dass ein Umbruch stattfindet. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Mein bester Tipp - auch wenn es außen stehend leicht gesagt ist: Nehmen Sie jeglichen Erfolgsdruck von sich selbst und auch von Ihrem Kleinen. Ihr Junge spürt intuitiv den dringenden Wunsch von Mama und Papa, dass es doch endlich mit dem Fläschchen gut klappen soll. Oft geht in solchen Situationen erst recht nichts, Denken Sie nicht zu sehr an das kommende Berufsleben. Bis dahin vergeht noch – aus Sicht Ihres Sohnes – eine lange Zeit. Es wird sich noch einiges tun. Bestimmt. Erfahrungsgemäß gewöhnen die Kleinen sich rasch um, wenn es nichts anderes mehr gibt und die Mama nicht greifbar ist. Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird. Das nur noch als Idee. Einfach ausprobieren. Die Erfahrung lehrt auch, wenn es dann soweit ist, dann geht es doch. Weil es gehen muss. Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich bald alles mehr entspannt. Doris Plath

von Doris Plath am 23.10.2019