Hallo, meine Tochter ist gestern 9 Monate geworden.
Sie trinkt immer noch 5x am Tag 200ml Pre Nahrung.
Brei lehnt sie ab, es ging mal eine Woche mit Milchbrei gut, danach lehnte sie diesen wieder ab. Bei Getreideobstbrei und Mittagsbrei fängt sie an zu würgen.
Wenn ihr etwas wie Gurke oder Möhre, Apfel oder Banane in die Hand gebe, kann sie nicht wirklich etwas damit anfangen.
Wie lange kann ich sie noch mit der Pre Milch füttern, so dass ihr es an keinen Nährstoffen fehlt.
Meine Tochter ist keinesfalls unterernährt, wiegt mit ihren 76cm gute 10kg
von
Elliromana
am 05.05.2015, 19:57
Antwort auf:
Baby 9 Monate mag nur Fläschchen, wann mit anderer Nahrung anfangen
Liebe „Elliromana“,
Ihr Kleine gedeiht prächtig, Sie müssen sich keine Sorgen machen.
Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch und mal etwas Beikost ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären.
Wenn Babys beim Essen würgen, kann das verschiedene Gründe haben. Das Essen fester Kost ist ganz anders als das Saugen an der Flasche. Der feste Brei muss im Mund mit der Zunge nach hinten geschoben und geschluckt werden. Das muss von Ihrer Tochter alles erst erlernt und koordiniert werden. Jedes Kind braucht dafür seine Zeit.
Und Kinder haben zudem einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Babys sind hier äußerst sensibel, und manche eben ganz besonders. Ein kleines Stückchen Brei bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen.
Besonders empfindlich reagieren Kinder beim Zahnen, kleinen Infekten im Mund-Rachen-Raum oder wenn sie sich mal verschluckt haben.
Ist der Brei zu „fest“, geben Sie noch ein Löffelchen Wasser dazu, damit er besser rutscht.
Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten.
Bieten Sie weiterhin neben Brei auch fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) für Ihre Kleine an, auch wenn sie damit zunächst nichts anzufangen weiß. Geben Sie ihr einen eigenen Löffel in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen.
Ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Tochter nicht weiter essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder mit fester Kost probieren. Fordern und fördern Sie Ihre Tochter!
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihre Tochter sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Bleiben Sie geduldig am Ball, leben Sie Ihrer Kleinen auch als Vorbild am gemeinsamen Tisch vor, wie Essen geht. Ich bin mir sicher es macht eines Tages von heute auf morgen „klick“ und Ihr Mädchen hat der Dreh beim Essen raus.
Alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 06.05.2015