Hallo,
ich hätte mal eine Frage zur Hausgeburt, da ich mir das evtl. beim nächsten Kind vorstellen könnte.
Mir spukt eine Frage im Kopf herum, auf die ich noch keine Antwort finden konnte. In Deutschland arbeiten ja doch die meisten Hebammen bei Hausgeburten allein, also nicht zu zweit. Aber es könnten doch Situationen auftreten, wo z.B. die Mutter stark blutet und z.B. Oxytocin gespritzt bekommen muss und gleichzeitig das Baby Probleme hat und beatmet werden muss o.ä.
wie entscheidet die Hebamme dann, wem sie zuerst hilft? Ist das nicht gefährlich, sodass eigentlich zwei Hebammen da sein müssten? Im Krankenhaus könnte ja immer schnell ein Arzt gerufen werden ...
Vielen Dank!
von
littlelilac
am 19.12.2016, 10:21
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Hausgeburt - Notfall bei Mutter und Kind
Hallo,
Bei den meisten Hausgeburten sind zwei Hebammen anwesend - gibt es einen Notfall bei Mutter und/oder Kind muss zügig verlegt werden . Es handelt sich dann um Pathologie und die gehört in ärztliche Hände.
Viele Grüße
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 19.12.2016
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Hausgeburt - Notfall bei Mutter und Kind
Hallo,
vielen Dank.
Die Hausgeburtshebammen hier in der Region arbeiten nicht zu zweit, sondern immer allein. so kenne ich es auch von vielen anderen Hausgeburten.
Ich frage, weil ich in einem Film eine Situation gesehen habe, in der eine Plazentaablösung dazu geführt hat, dass die Mutter einen Blutsturz hatte und das Baby reanimiert werden musste - gleichzeitig. In so einer Situation würde dann ja die Verlegung zu lange dauern, selbst wenn die Klinik nur 2 km entfernt ist, wie bei uns, oder?
von
littlelilac
am 19.12.2016, 10:30
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Hausgeburt - Notfall bei Mutter und Kind
Hallo,
Eine vorzeitige Plazentalösung ist ein geburtshilflicher Notfall für Mutter und Kind - das ist ein seltener Fall von Notsectio.
Zwei Hebammen nützen hier überhaupt nichts - bei Anzeichen einer derartigen Notsituation (die gibt es!) muss die Hebamme die Hausgeburt abbrechen.
Nein,die Verlegung würde hier nicht zu lange dauern,sondern ist ein Kunstfehler ,wenn sie nicht passiert.
Grüße
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 19.12.2016
Antwort auf:
Hausgeburt - Notfall bei Mutter und Kind
Die Mutter meines jüngsten Babysitterkindes hat im Mai 15 ihr 3.Kind erstmalig per Hausgeburt entbinden wollen (nach Spontangeburt 06 und geplante Sectio 12). Die Hebamme war alleine da. Sie hat um ca. 23 Uhr entschieden dass die Mutter ins Krankenhaus muss und das gegen den Willen der Mutter. Kurz nach Mitternacht kam das Baby dann zur Welt Mithilfe mehrerer Ärzte und Hebammen im Krankenhaus (das Baby hatte ihre Hand am Kopf abgestützt und während der Geburt musste ein Dammschnitt gemacht werden. Herztöne Baby sanken immer mehr ab). Die Mutter wollte dann nach vier Stunden wieder nach Hause hatte dann nach dem ersten Versuch des Aufstehens (was erst nach vier Stunden war) einen Blutsturz mit Bewusstseinsverlust und Atemstillstand (Reanimation erfolgreich). Sie wurde dann beatmet und schwebte in Lebensgefahr. Erst am Abend wurde sie extubiert und kam langsam wieder zu sich und erholte sich langsam davon.
Wäre das zu Hause passiert hätte die Hebamme auch den Notruf abgesetzt und die Verlegung in eine Klinik veranlasst. Doch ob sie das überlebt hätte ist sehr fraglich. Der behandelnde Arzt in der Klinik geht davon weniger aus. Er hat der Mutter von einer weiteren Hausgeburt abgeraten aufgrund der schwerwiegenden Komplikationen bei der jetzigen.
Eine gute Hebamme weiß und erkennt wann die Mutter ins eine Klinik verlegt werden muss.
Und es kann auch alles gut gehen wie bei tausenden von Frauen schon und eine schöne Geburt zu Hause werden.
von
Ani123
am 30.12.2016, 00:25