Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Risikofaktoren Hausgeburt

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Risikofaktoren Hausgeburt

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Sehr geehrte Frau Westerhausen, erstmal vielen Dank für die freundlichen und kompetenten Antworten während meinen  vergangenen Schwangerschaften.  Jetzt habe ich eine zurzeit nur theoretische Frage, die mich aber ziemlich beschäftigt.  Ich habe zwei Kinder mit 34 und 36 bekommen. 1. Geburt hat 16 Stunden gedauert und starke Schmerzen hatte ich nur in der letzten Stunde. Keine pda, keine medizinische Interventionen außer sehr unangenehmen medialen Dammschnitt :(. Trotzdem schön. 2. Geburt hat maximal 1 Stunden gedauert. Wir haben sehr knapp Klinik erreichen können, ich konnte auf dem Weg nicht mehr sitzen, habe Vierfüßlerstand auf dem hinterbank im Auto eingenommen, mein Mann hat mich laut schreiend fast ins Krankenhaus reingetragen, das Baby kam wenige Minuten nach Eintritt in das Kreißsaal ohne ctg, ohne nach unseren Namen zu fragen auf die Welt. Bei allem Wahnsinn war die Geburt für mich schön, obwohl die auch sehr schmerzhaft war. Danach war ich euphorisch und von dem ganzen Ablauf begeistert, was ich jetzt kaum nachvollziehen kann.  3. jetzt mit 38, bei Geburt 39 Jahren werde ich noch ein Baby im Oktober bekommen. Bei pränataldiagnostik waren bis jetzt keine Risiken außer mein Alter nachvollziehbar. Die Frauenärztin hat die ssw nicht als Risiko- eingestuft. Ich bin selbst Medizinerin und die Geburt soll möglichst sicher sein. Klinikaufenthalt, Geräte machen mir keine Angst. Trotzdem möchte ich meine letzte Geburt möglichst wenig invasiv und möglichst selbstbestimmt haben. Z.b. nicht auf dem Rücken liegen (ich musste bei der ersten Geburt). Mein Mann (kein Mediziner) hat Angst vor die Krankenhausfahrt (bevor wir wegfahren, müssen wir unsere zwei Kinder zu den Großeltern (andersrum geht leider nicht, das würde auch dauern) bringen) und könnte sich gut eine Hausgeburt vorstellen. Ich habe Angst, dass potentiell wegen covid Einschränkung mein Mann nicht schnell genug ins Klinikum kommen könnte. Angst mit Maske gebären müssen. Test etc.obwohl wir beide geimpft sind und bin definitiv keine "Maskengegnerin". Außerdem möchte ich das Baby nicht im Auto bekommen... Für mich ist die Frage noch offen. Noch ist zu früh die Entscheidung zu treffen, aber ich möchte gerne Ihre Meinung hören. 1. Kommt mit 39 eine Hausgeburt überhaupt in die Frage? 2. Nachblutungsrisiko bei der 3. ssw? 3. navelschnurvorfall? Abruptionsrisiko? 4. bei letzten Geburt habe ich laut geschriehen. wäre das nicht für meine Kinder (2 und 4) traumatisierend? Wir wohnen im Einzelhaus, die Nachbarschaft könnte nicht gestört werden. 5. Bin RH negativ, mein Mann positiv. Eine Tochter ist auch negativ und wir machen nächste Woche Bluttest um Rh bei dem Baby zu bestimmen. Auf direkten Weg wäre die Klinik von uns aus innerhalb von 15 min erreichbar. Geburtshaus 30 -40 min. Der Hebamme habe ich mich nicht getraut/fast geschämt zu fragen. Ich habe aber eine wirklich nette und zuversichtliche Hebamme, die mich seit Anfang der ersten ssw begleitet. Allerdings als mein Mann das Thema angesprochen hat, war die Vorstellung (wenn alles gut läuft) sehr schön und weniger abenteuerlich als die zweite... Entschuldigen für die vermutlich leichtsinnige und übermütige Frage. Trotzdem geht mir nicht aus dem Kopf und vielleicht können sie das nachvollziehen. Schönen Abend, Z.            


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Hallo, Haben Sie denn eine Hebamme für eine  HG? Nach so unkomplizierten Geburten würde sie sich anbieten. Zu Ihren Fragen: 1. Die HG Hebamme selektiert; es würde mich aber wundern,wenn bei einer physiologischen Schwangerschaft Ihr Alter eine Kontraindikation wäre. 2. Wenn nach beiden Geburten postpartal keine verstärkte Blutung auftrat,ist damit auch nicht zu rechnen. 3. Ein Nabelscvnurvorfall kann nur eintreten bei hochstehendem Kopf ,Blasensprung und geöffnetem Muttermund...also eher vor der abgeschlossenen 37.SSW und hier käme eine HG ja nicht in Frage. Was meinen Sie mit "Abruptionsrisiko "? 4. Das müssten Sie einschätzen,ob die Kinder einen leichten Schlaf haben zb; sonst die Kinder vor der Geburt anders unterbringen .( wäre Ja bei der Klinikgeburt auch der Fall) 5. Die HG Hebamme würde sonst auch Blut aus der Nabelschnur abnehmen,um so die BG des Neugeborenen bestimmen zu lassen. 15min Fahrt zur nächsten Klinik wäre okay; das GH nützt Ihnen nichts,denn wenn die HG abgebrochen werden muss ist eine Verlegung in die Klinik notwendig. Alles Gute für Sie, Silke Westerhausen


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