Guten Tag,
meine Tochter ist bei 26+2 geboren und wird in ein paar Tagen korrigiert 3 Jahre alt. Ist es für ein Frühchen normal, dass sie sprachlich hinter ihren Altersgenossen zurück ist. Oder könnte das einfach ein normaler Prozess sein, weil einer da schneller, einer langsamer ist?
Wie könnte ich sie bei der Aufholung unterstützen?
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Barron
am 03.09.2020, 18:01
Antwort auf:
Sprachliche Entwicklung
Guten Tag,
Ihre Tochter hat als ehemals extrem kleines Frühgeborenes die zusätzliche Herausforderung, in den ersten Lebensjahren anteilig Dinge im Vergleich zu ihren Altersgenossen "aufholen" zu müssen. Wie Sie richtig schreiben, läuft dieser Prozess individuell mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ab. Für die Beurteilung des Entwicklungsstandes dienen beispielsweise die Vorsorgeuntersuchungen, welche für ehemals kleine Risikofrühgeborene im Alter von 2 und 5 Jahren in den Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) angeboten werden.
Wenn die Kinderärztin / der Kinderarzt Ihrer Tochter einschätzt, dass die sprachliche Entwicklung gezielt gefördert werden sollte, wäre dies bestimmt über ein SPZ in der Nähe Ihres Wohnortes gut möglich, da in einer solchen ambulanten Einrichtung in der Regel unterschiedliche Therapeuten unter einem Dach vereint sind, auch Logopäden.
Aber unabhängig davon sind Sie als junge Mutti nicht zuletzt in Bezug auf den Spracherwerb natürlich der wichtigste Mensch und die unmittelbare Bezugsperson für Ihr Kind. Nicht umsonst wird die erste Sprache, welche jeder von uns erlernt, "Muttersprache" genannt. Regelmäßige Gespräche mit Ihrem Kind und Vorlesen sind dabei die besten Unterstützer.
Alles Gute!
von
PD Dr. med. Axel Hübler
am 04.09.2020