Sehr geehrter Herr Professor Jorch, Mein Sohn wurde 34+2 SSW nach bis dahin komplikationsloser Schwangerschaft per Not-Sectio (aus BEL) wegen vorzeitiger Wehen und Blasensprungs geboren. Apgar war 6/8/9, Nabel-pH 7,17, Gewicht 2270g, 45cm, KU 34 cm. Er benötigte für 10h wegen respiratorischer Anpassungsstörung eine cPAP-Beatmung, weiterhin bestanden eine Trinkschwäche und eine anhaltende Gelbsucht. Die Schädelsonographie war unauffällig. Mit ca. 3 Monaten fiel eine Asymmetrie mit permanenter Kopfhaltung nach rechts auf, die unter Physiotherapie nach etwa 4 Wochen verschwand. Ggw. ist mein Sohn 8 Monate (unkorr.). Er greift sicher, wechselt Spielzeug zwischen den Händen und aktuell auch beginnend mit Pinzettengriff. Es besteht symmetrischer Armstütz auf geöffneten Händen seit dem 6.Monat. Er brabbelt Silbenketten (baba, lala etc.) seit er 6,5 Monate ist und ist ein freundliches, ausgeglichenes und aufmerksames Baby. Essen und trinken ist ebenso prima, er wiegt fast 9 Kilo bei 72 cm. Nun zu den Fragen: Der Kinderarzt bemängelt, dass mein Sohn keine Anstalten mache sich zu drehen und sieht darin eine Entwicklungsverzögerung. Tatsächlich dreht er sich nur vom Rücken auf die Seiten, nicht jedoch auf den Bauch oder vom Bauch auf den Rücken. Er bewegt sich über rückwärts schieben durch den Raum und gelangt per Kreisrutschen an die gewünschten Spielsachen (kein Sitzen, kein Krabbeln). Gibt es Kinder, die "Drehen" einfach auslassen oder kann man tatsächlich von einer Entwicklungsverzögerung sprechen? Ist eine motorische Entwicklungsverzögerung bedeutsam hinsichtlich der Gesamtprognose? Vielen Dank im Voraus für ihre Bemühungen!
von Pnin am 24.07.2013, 11:10