Entwicklungsverzögerung bei Frühgeborenen normal

Prof. Dr. Eva Rieck Frage an Prof. Dr. Eva Rieck Kinderärztin und Neonatologin

Frage: Entwicklungsverzögerung bei Frühgeborenen normal

Hallo, meine Tochter wurde am 5.5.21 an 30+3 eutroph ohne vorherige intrauterine Komplikationen geboren. Der Verlauf nach der Geburt war bis auf ein Atemnotsyndron und eine kurzzeitige Hyperbilirubinämie unauffällig. Auch wenn man von ihrem berechneten Geburtstermin am 11.7. ausgeht entwickelt sie sich nur langsam. Bezüglich der Motorik arbeitet sie aktuell noch immer daran sich drehen zu können, von sitzen, robben, krabbeln keine Spur. Am liebsten liegt sie nach wie vor auf dem Rücken, in Bauchlage legt sie erschöpft ihren Kopf ab und schafft es immer nur wenige Sekunden diesen anzuheben. Bezüglich der Feinmotorik mag die Entwicklung weitgehend normal sein. Sie ist sonst sehr aufmerksam und wach, freundlich und interessiert. Sprachlich tut sich seit Monaten kaum etwas, eine richtige Silbensprache ist immer noch nicht zu erkennen. Körperlich ist sie im Vergleich zur Geburt mit dem Gewicht um zwei Hauptperzentilen abgefallen. Sie nimmt nur langsam zu. Ich bekomme nur wenig Informationen von den betreuenden Kinderärzten, auch denen im SPZ. Wir sind unregelmäßig dort in der Physiotherapie. Kann man diese "Defizite" ihrer Frühgeburt zuschreiben oder sollte man an andere Ursachen denken? Vielen Dank

von vas14 am 21.03.2022, 23:44



Antwort auf: Entwicklungsverzögerung bei Frühgeborenen normal

Recht vielen Dank für Ihre Frage. Es ist völlig richtig und gut, dass Sie die Entwicklung Ihrer Tochter so genau beobachten. Tatsächlich misst man sowohl die Motorik, als auch die mentalen Fähigkeiten im korrigierten Alter der Kinder, d.h. berechnet nach dem Geburtstermin beurteilen Wenn die Kinder dann immer noch die Meilensteine der Entwicklung später erreichen, ist sichere eine ausführliche Untersuchung oder auch Diagnostik korrekt. Besonders bei Problemen der Motorik oder des zu geringen Muskeltonus ist eine regelmäßige Physiotherapie oft sehr hilfreich. Ich würde vorschlagen, dass Sie über das SPZ noch einmal auf Ihre Einschätzung hinweisen und eine engmaschige Betreuung erbitten. Ebenso ist ein Abweichen von der individuellen Perzentile nicht gut. auch da muss genau geschaut werden, warum Ihre Tochter schlechter gedeiht. Oft gibt es gute Hilfen und mit etwas Geduld holen die ehemaligen Frühgeborenen viele Fertigkeiten gut auf. aber- sie haben recht, man muss zumindest genauer "hinschauen". Alles Gute für und Ihre kleine Töchter

von Prof. Dr. med. Eva Rieck am 22.03.2022



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