Guten Tag. Ich weiss, dass es natürlich nicht möglich ist, dass sie mir eine Ferndiagnose stellen, ich hoffe nur auf eine Einschätzung.
Ich bin momentan in SSW 17+4 und vor zwei Wochen hat es bereits begonnen, dass ich vorzeitige Wehen bekam, der Arzt sagte, es habe sich auch ein Trichter gebildet. Ich habe dann eine höhere Dosis Magnesium bekommen (3xtgl 300mg), Bryophyllum und einen Tee gegen vorzeitige Wehen.
All das und auch viel körperliche Schonung scheint jedoch bisher nichts zu helfen, heute morgen hatte ich besonders heftige druckartige Schmerzen, bin nochmal zum Arzt und er sagte, das Baby läge schon "ganz tief unten", der Muttermund sei aber noch zu. In der Aufregung habe ich nicht alles gefragt, was ich eigentlich wollte, daher bin ich jetzt ziemlich verunsichert...
Können sie mir sagen, womit man in so einer Situation rechnen muss? Ist es sehr wahrscheinlich, dass das Baby zur Welt kommt, bevor ein Überleben möglich ist? Muss ich mich auf eine viel zu frühe Geburt einstellen oder gibt es eine realistische Chance, dass das Baby zeitgerecht zur Welt kommen kann?
Natûrluch schone ich mich jetzt sehr viel und in ca zwei Wochen kann mein Arzt mir wehenhemmende Medikamente verschreiben aber wie gross ist die Chance, dass das ausreicht bei so einem Befund?
Vielen Dank für ihre Mühe!
von
Mamajuni16
am 08.05.2020, 20:10
Antwort auf:
Können sie mir eine Prognose geben?
Guten Abend,
ich verstehe Ihre Sorge und Unruhe. Es ist immer schwierig, Ungewissheit auszuhalten. Doch leider müssen wir das. Denn ja, eine Prognose ist sehr schwer zu erstellen. Die Wehen, ihr ungeborenes Kind, ihr Körper werden entscheiden, wie es weiter geht. Die Verläufe sind sehr individuell.
Was Sie tun können, um die Wehen zu minimieren, tun Sie bereits. Ich bin ehrlich hin und her gerissen, Sie zu beraten bezüglich Frühgeburt. Nicht, weil ich Ihnen Informationen vorenthalten will, nein! Sondern weil ich sie schützen will. Manchmal führen solche konkreten Informationen zu noch mehr Angst und Schrecken bei werdenden Eltern.
Aber ich will Sie auch nicht unbeantwortet lassen, Ihre vielen Fragen. Denn dazu ist dieses Forum schließlich da. Ich möchte aber, das Sie beim Weiterlesen tief und ruhig weiter atmen und vertrauen. Ihrem Körper vertrauen.
Es ist so, dass ein eine Frühgeburt in Deutschland ab der 23/0, in der Regel und nach Diagnose, versorgt wird. Ab der 24SSW muss das Frühchen versorgt werden. Wenige Zentren versorgen auch ab der 22SSW.
Sie sehen, es liegt noch ein Weg vor Ihnen. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Sie mehr als 1x Wehen gehabt und Ihr Baby sitzt tief. Natürlich, da müssen wir ehrlich bleiben, ist das nicht gut. Ihr Körper hat einen Grund für die Wehen. Wir wissen es nicht. Ich wage nicht, die Zukunft vorauszusagen. Es kann sich alles beruhigen, es kann aber auch noch zunehmen. Beides habe ich schon erlebt.
Und ich wünsche Ihnen das Beste. Bleiben Sie tapfer, ruhig und haben Sie Vertrauen.
Ihre Louise- Caroline Büttner
von
Fachärztin Louise-Caroline Büttner
am 08.05.2020