Entwicklung von "gesunden" Frühchen

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Entwicklung von "gesunden" Frühchen

Sehr geehrter Dr. Jorch! Ich habe eine sehr allgemeine Frage zum Thema Frühgeburt. Ich habe nun schon von anderen Müttern die verschiedensten Aussagen dazu bekommen und wollte um ihre Meinung bitten. Wann sollte ein Frühchen den Entwicklungsrückstand aufgeholt haben? In meinem Fall geht es um Drillinge (geb.04.99) die in der 32.SSW zur Welt kamen. Es gab keine Probleme oder Behinderungen. Bei Geburt wogen sie zwischen 1200 und 1500g. Man sagte mir damals, daß sie bis zum 03. Lebensjahr alles aufgeholt haben müßten. Aber nun bekomme ich die unterschiedlichsten Aussagen.Ich bin ja sehr froh, daß sie soweit keine Behinderungen haben aber ich merke auch, daß sie anderen Kinder hinterher sind. Mit einem Kind gehe ich jede Woche zur Krankengymnastik (Muskelschwäche im Hüftbereich) und zur Ergotherapie zur Förderung der Wahrnehmung. Nun wurden 2 Kinder als Integrativkinder eingestuft und sollen ab August im integrativen Kindergarten Therapien bekommen. Ich mache mir große Sorgen und bin auch traurig über diese Entwicklung. Daher frage ich mich ob das "normal" ist, daß sie immer noch Probleme haben. Müßten sie nicht längst auf dem Stand von "normalgeborenen" Kindern sein? Kann es sein, daß sie vielleicht sogar später auf eine Sonderschule müssen? Oder ist das alles ganz normal für Frühchen? Ich wär Ihnen sehr dankbar für eine Antwort! Mit freundlichen Grüßen Marion

Mitglied inaktiv - 23.05.2002, 23:55



Antwort auf: Entwicklung von "gesunden" Frühchen

Mit 3 Jahren sollte der Entwicklungsrückstand bei sich normal entwickelnden ehemaligen Frühgeborenen nicht mehr erkennbar sein. Ich mache jedoch manchmal die Beobachtung, daß Pädagogen, Krankengymnasten und Kindergärtner "genauer hinschauen" wenn sie wissen, daß es sich um ehemalige Frühgeborene handelt. Lassen sie es auf jeden Fall durch eine objektive Untersuchung klären, ob Ihre Kinder wirklichn zurück sind!

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 24.05.2002



Antwort auf: Entwicklung von "gesunden" Frühchen

Hallo Marion, zwar bin ich kein Fachmann, aber auch Mutter eines Frühchens. Meine Tochter kam in der 33. SSW per Notkaiserschnitt zur Welt. Sie wog 1950 gr und war 42 cm groß. Von Anfang an war sie stark und kämpferisch, so daß sie nach nur 2 1/2 Wochen Krankenhausaufenthalt nach Hause entlassen wurde. Mittlerweile ist sie 13 Monate alt und beginnt gerade die ersten Schritte frei zu laufen. Gott sei Dank habe ich eine Kinderärztin gefunden, die meine Tochter von Anfang an normal behandelte und nicht extra genau hinschaute, weil sie ein Frühchen war. Mit 3 Monaten bekam sie Krankengymnastik verschrieben, da sie eine Lageassymetrie hatte. Nach 10 Terminen war dann auch alles in Ordnung. Heute ist sie von normal geborenen Kindern nicht mehr zu unterscheiden. Was ihr an Größe fehlt macht sie durch Erfindungsreichtum, Frechheit und Köpfchen wett. Ich hoffe für Dich und deine drei Kleinen, daß sie sich ganz normal entwickeln werden. Zuviel Förderung kann Kinder auch überfordern. Das weiß ich noch aus meinen Zeiten an der PH. Liebe Grüße Natalie

Mitglied inaktiv - 26.05.2002, 15:41



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