Mitglied inaktiv
Hallo Herr Prof.Jorch! Ich habe jetzt in einem Buch gelesen (es hieß glaube ich "Babyflüsterer"), daß 60% der Frühgeborenen die ersten beiden Lebensjahre durch spätere Infektionen oder Komplikationen nicht überleben. Ist das wahr und wenn ja, was für Komplikationen können das sein? Unser Sohn ist jetzt knapp 5 Monate alt, kam in der 33.SSW zur Welt und entwickelt sich prima. Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Antwort! Freundliche Grüße Sandra
Das muß ein Buch aus den 20ziger Jahren des letzten Jahrhunderts sein. Vor 80 Jahren stimmte das ungefähr. Nein es ist heute vollkommen anders: Wenn ein Frühgeborenes verstirbt, dann stirbt es meistens in den ersten 7 Lebenstagen. Nach dem 28. Lebenstag ist sein Tod sogar sehr selten.
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Mitglied inaktiv
Hallo! Wie Du aus Prof.Jorchs Antwort entnehmen kannst, haben wir keinen Grund zur Sorge. Tut mir leid, wenn ich den ein oder anderen verunsichert habe, aber so stand es tatsächlich in dem Buch. Es ist sogar ein relativ aktuelles Buch, indem u.a. beschrieben wird wie man die Sprache des Babys besser verstehen lernen soll. Ich war auch sehr verwundert über diese Aussage, deshalb mußte ich das mal an einen Experten weitergeben. Also, unseren Kleinen geht es bestens und wir müssen uns keine Gedanken machen. Wenn Du Lust hast, kannst Du mir ja mal schreiben. Meine E-Mail lautet walter_sandra@lycos.de. Bis dann Liebe Grüße Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo , auch meiner Erfahrung heraus würde ich dem widersprechen. Es sterben gerade die winzig kleinen Wochen zu Hause noch oft an Folgeschäden der Lunge und des Herzens. Aber sicher keine 60 %. Auch auf die kleinen Wochen ist die Jorch-These nicht unbedingt anwendbar, denn die sind mehr als ne Woche instabil , erlebe ich auch oft nach Monaten in der Klinik, dass Kinder es dennoch nicht schaffen !!! Maria
Ich liefere gern konkrete Zahlen: Im Bundesland Sachsen-Anhalt (wo ich arbeite) wurden (laut offizieller Neonatalerhebung) im Jahre 2000 58 FG mit 23-27 SSW geboren. Von diesen verstarben (während des gesamten Kliniksaufenthaltes) 16. 15 dieser 16 FG verstarben innerhalb der ersten 7 Lebenstage, 1 FG danach. Ich habe derzeit keine exakten Zahlen, wieviele der zunächst Überlebenden nach der Kliniksentlassung im ersten Lebensjahr verstarben. Zu diesem Punkt kann ich zunächst auch nur auf meine Erfahrung verweisen, nach der Spättodesfälle bei guter Betreuung selten sind. Ich habe solche Todesfälle entweder im Zusammenhang mit einer schweren Hirnschädigung oder einer schweren BPD mit Lungenhochdruck erlebt. Überrascht hat uns auch, daß in der westfälischen Säuglingsstodstudie 1990-1994 mit 251 erfaßten plötzlichen Säuglingstodesfällen sehr unreife Frühgeborene nicht überrepräsentiert waren. Ich kann nur spekulieren, daß dies möglicherweise eine Auswirkung des bei sehr unreifen Frühgeborenen sehr häufig angewandten Heimmonitorings ist.
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