Frage: Kuhmilcheiweißallergie

Sehr geehrter Herr Dr. Radke, auch ich habe eine Frage zur Kuhmilcheiweißallergie. Meine Tochter ist 19 Wochen alt bis zu ihrer 16. Lebenswoche habe ich sie vollgestillt bereits damals hatte sie starke Blähungen und leider nur alle 8 Tage Stuhlgang was ich weiß vollkommen normal sein kann. Ich verzichtete einige Wochen auf Milchprodukte und es wurde nicht deutlich besser. Mit 17 Wochen musste ich sie leider wegen massiver Brustproblemen abstillen. Sie bekommt seither die Pre Nahrung gegen Blähungen von Humana, diese trinkt sie gut. Meine Tochter hat seit ihrer 4. Lebenswoche Neurodermitis an den Wangen und Beinen sowie am Bauch und auch starken Milchschorf. Ich schob dies auf eine Veranlagung da bereits mein Mann sehr darunter leidet und auch unser Dreijähriger Sohn. Nun hat mir allerdings meine Schwiegermutter mitgeteilt dass mein Mann als Säugling unter einer Kuhmilcheiweißallergie litt. Unsere Tochter hat wie gesagt einige Ekzeme und nach wie vor immer wieder Blähungen. Ihr Stuhlgang kommt meist alle zwei Tage er ist eher fest das sie ordentlich drücken muss aber dabei schreit sie nicht hat also wohl keine Schmerzen. Durchfall oder Blut im Stuhl hatte sie nie. Spucken tut sie immer mal wieder über Tag aber nie schwallartig nur kleinere Mengen, verschlucken tut sie sich allerdings häufig. Vor einer Woche haben wir mit der Beikost begonnen welche sie gut annimmt. Seither drückt sie in der Nacht wieder häufiger aufgrund von Blähungen aber dies ist wahrscheinlich die Umstellung durch die neue Nahrung. Was sagen Sie sollte sie aufgrund der immer noch leichten Bauchbeschwerden und der Neurodermitis auf eine Allergie untersucht werden oder einfach mal eine Spezialnahrung erhalten? Wie häufig ist diese Allergie wirklich? Man hat das Gefühl es werden viele Beschwerden immer darauf geschoben. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung Viele liebe Grüße

von Engelmama am 19.01.2021, 07:49



Antwort auf: Kuhmilcheiweißallergie

Da gilt es, klar zu trennen: - Die Neurodermitis könnte etwas mit einer Kuhmilchallergie zu tun haben, muß aber nicht notwendig. Das bekommt man nur geklärt, wenn man zwei bis drei Wochen ausschließlich mit einem therapeutischen Hydrolysat ernährt, das Ihnen Ihr Kinderarzt rezeptieren kann. - Die Blähungen haben mit Allergie nichts zu tun. Sie sind Folge der Verdauung von Kohlenhydrate, meist Milchzucker. Verstärkt werden kann dies durch eine Verstopfung, die bei Ihrem Kind aber wohl nicht so heftig ist. Meine Empfehlungen: - Sie können den Stuhl mit Macrogol-Pulver etwas weicher machen. Ihr Kinderarzt kann Ihnen das Pulver verschreiben. Mehr zu Verstopfungen bei Babys können Sie auch in einer PDF lesen, die Sie über dieses Forum beziehn können. - Wenn das Hautproblem heftig ist, siehe o.g. Rat.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 19.01.2021



Antwort auf: Kuhmilcheiweißallergie

Noch ein kurzer Zusatz. Wäre es sinnvoll statt der Spezialnahrung gegen Darm Beschwerden von Humana jetzt noch auf eine Pre HA Nahrung umzusteigen, hier wären die Allergene ja auch weiter aufgespalten.

von Engelmama am 19.01.2021, 07:51



Antwort auf: Kuhmilcheiweißallergie

Sog. Spezialnahrungen gegen Darm-Beschwerden sehe ich kritisch. Eine Pre HA-Nahrung könnten Sie versuchen. Diese ist allerdings kein therapeutisches, sondern nur ein sog. Teilhydrolysat. Gegen einen Versuch spricht aber nichts.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 19.01.2021