Frage: Falsche Stifthaltung mit 8, was tun?

Hallo Frau Windisch, mein Sohn (8 Jahre) ist in der 2. Klasse, beherrscht aber immer noch nicht die richtige Stifthaltung. Ich denke, er hat den sog. Übergriff. Mit seinem Daumen greift er über den Stift rüber und landet damit auf dem Zeigefinger. Ich kann es leider nicht beschreiben. Dieses Problem macht ihm inzwischen Einiges zu schaffen, weil das Schreiben ihn so immer mehr belastet. Je mehr Hausaufgaben, desto schlimmer für ihn, v.a, weil es so ewig dauert. Ich habe es schon von Anfang an (ca. wo er 4 war, fiel es mir auf, dass er die Stifte immer so nimmt) versucht, ihm es zeigen, wie man den Stift richtig hält, aber er hat es leider nicht übernommen. Im Kindergarten habe ich die Erzieherin darauf angesprochen, aber da passierte auch nichts, d.h., mein Sohn blieb bei seiner ursprünglicher Haltung. In der Schule auch... Meine Frage wäre, wie könnte ich ihn dazu bringen, dass er es zumindest versucht, den Stift richtig zu halten und so zu malen, zeichnen, schreiben. Er sträubt sich dagegen (also kein Drama, er macht einfach nicht mit), aber so, wie er es macht, geht alles schön langsam, so dass er in der Schule auch nicht ganz mitkommt, bzw. dann wird seine Schrift immer unschöner. Ich würde meinen Sohn gerne unterstützen, wenn ich nur wüsste, wie. Schreibhilfen benutzt er auch nicht, er sagt, damit könne er es auch nicht besser... Ich bin leider am Ende mit meinem Latein, bitte, könnten Sie mir ein paar Tipps geben? Vielen Dank im Voraus! Liebe Grüße, Laura Schreiner

von schreinerlaura01 am 28.02.2019, 17:29



Antwort auf: Falsche Stifthaltung mit 8, was tun?

Hallo, nun weiß ich nicht, ob es sich bei ihrem Sohn, um eine falsch automatisierte Stifthaltung handelt (die ließe sich sozusagen um-üben mit ständigen Wiederholungen z.B.häufiger Stiftwechsel, wie bei jedem Satz oder Wort anderen Schreibstift, um neu zu fassen, unterstützt durch einen Belohnungsplan zb.mit Stempeln und ab einer bestimmten Stempelanzahl Einlösung gegen etwas wie gemeinsam Spiel spielen oder kleines Kinder-Tattoo o.ä.) oder aber der Hintergrund eine geringe Körperspannung ist (lässt sich aus der Ferne nicht einschätzen, diagnostische Abklärung durch Ergotherapie möglich, Verordnung dafür beim Kinderarzt ansprechen, Schilderung des Alltagsleidensdruckes). Wenn die Hand beim Schreiben verkrampft und Kind stark aufdrückt oder sogar Arm beim Schreiben in Luft hält und nicht locker auf Tisch liegt (restliche Körperspannung?,Rücken?) könnte es ein Zeichen für die Körperspannung sein. Versuchen Sie bei den Hausaufgaben kurze Bewegungspausen (zb.Seilspringen), etwas kaltes trinken/lutschen (Eiswürfel, auch mit Saft mögl.), Kaugummi kauen (soviele dass man sich beim Kauen anstrengen muss), Hand kalt waschen und beobachten, ob ihm dann die Anpassung der Körperspannung zur Stifthaltung und dem Führen des Stiftes besser gelingt. Wenn er durch die Stifthaltung Einschränkungen in der Schule hat, wie zu langsames Schreiben,geringe Schreibausdauer oder schmerzende Hand, dann würde ich eine Ergotherapieverordnung empfehlen. Alles Gute

von Kristin Windisch am 01.03.2019