Guten Tag,
mein Sohn ist fast 5 und schafft es leider nicht sich alleine zubeschäftigen.
Diese Phase hält schon ewig an und wir haben vieles versucht. (Und ich glaube es ist keine Phase mehr, da es fast ein Jahr lang so ist)
- Spielzeug reduziert und ausgetauscht
- gemeinsame Spielzeit
- feste „alleine Spielzeit“ und und und
Aber es hilft alles nichts. Er spielt nicht alleine. Keine 5 Minuten.
Am liebsten läuft er mir hinter her. Wenn ich sage er solle doch mal bitte kurz alleine spielen, da ich „Mama Zeit“ brauche, hört er Musik und legt sich auf den Boden. Das scheint für ihn dann auch okay zu sein.
Im Kindergarten verhält er sich unauffällig. Er spielt mit anderen Kindern. Ist aber häufig Erzieher zugewand.
Wir sind ratlos..
Er spielt mit anderen Kindern. Hat dort Ideen die er einbringt.
Nur zuhause, kommt er nicht ins spiel. Er läuft mir viel hinter her, kuschelt viel...
Wenn ich ein Spiel initiiere, spielt er natürlich ideenvoll mit. Sobald ich das Spiel verlasse, ist er ebenfalls fertig.
Was können wir tun?
von
Sternenstunde
am 14.09.2020, 08:12
Antwort auf:
Kind spielt nicht
Hallo,
eine ganze Reihe von Kindern erwartet von den Eltern, dass sie bespielt werden, wenn sie das wollen. Sie haben ihre Energie und ihre Ideen in der KiTa "aufgebraucht" und wollen "versorgt" werden. Das ist für viele Eltern ein Problem, weil sie kein "unzufriedenes" Kind haben wollen. Der Wunsch der Kinder ist OK aber er muß nicht immer erfüllt werden. Ganz entscheidend ist aber, dass man eine Form wählt, die nicht schon genervt wirkt ("spiel jetzt endlich mal alleine", "ich habe nicht immer Zeit zum spielen", "warum kannst du das denn nicht alleine?" usw.). Ein freundlicher Hinweis, dass Sie jetzt nicht können, er aber gerne was alleine machen kann wenn er will. Er darf sich auch langweilen (warum haben so viele Eltern ein Problem, wenn die Kinder nicht dauernd aktiv und zufrieden sind?)und Sie dürfen auch seine Unzufriedenheit akzeptieren.
Weder sollte man daraus einen Vorwurf machen, noch muss man sich sein Nörgeln anziehen. Motivieren Sie ihn positiv und reagieren Sie nicht persönlich getroffen oder abwertend. Und sagen Sie ihm, wann Sie Zeit für ihn haben, damit ein Ziel erkennbar , die Zeit überschaubar ist.
Ich hoffe es wurde deutlich, dass die Störung meist durch die Bewertung entsteht. Und da kann man was ändern.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 14.09.2020