Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin momentan etwas ratlos und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Meine Tochter wird im Dezember 2. Meine kleine ist mir gegenüber oft sehr ablehnd, das äußert sich, wenn sie weint (aus versch. Gründen) will sie immer zu meinem Mann hoch auf dem Arm will / sich von ihm trösten lassen, ich darf das, dann überhaupt nicht. Wenn ich sie dann doch mal abnehmen ("muß" ), wird protestiert, noch mehr geweint und mit Händen /Füßen gefuchelt (körperliche gewehrt, das ich sie oft kaum halten kann). Mehrfach habe ich versucht sie zu beruhigen, keine Chance, bei meinem Mann zack Ruhe. Oder wenn Opa / Oma da sind, bin ich auch uninteressant, bei meinen Mann zum Teil auch. Ich weiß nicht ob, es daran liegt dass die "anderen" das immer machen, was sie gerade will. Wenn wir alleine sind, dann ist es anders, da kommt man mir sofort hinterher, wenn ich mal in die Küche gehe oder in einen anderen Raum "Mama Mama". Bekomm auch Küsschen /Umarmungen oder wir kuscheln, bis wieder jemand anderes dazu kommt (Oma /Ehemann). Dieses Verhalten geht jetzt schon einige Monate und ich bin auch sehr traurig /verzweifelt. Ich habe das Gefühl, das ich ein schlechtes Verhältnis zu meiner Tochter habe. Wenn ich aktiv ihre Nähe suche ist es "jetzt auch nicht so, als würde sie mir um den Hals fallen".Lg
von
Blaue Libelle
am 10.10.2019, 13:33
Antwort auf:
Ablehnung gegenüber der Mutter
Hallo,
Sie schreiben, dass das Verhalten Ihrer Tochter seit einigen Monaten so ist, d.h. es war vorher anders. Da haben Sie gute Grundlagen für Ihre Beziehung geschaffen.
Nun ist Ihre Tochter in dem Alter, in dem sie ihren Horizont immer mehr erweitert. Dazu gehört auch das Kennenlernen und Genießen von mehr und anderen Beziehungen als zur Mutter. Mag sein, dass da auch Verwöhnung eine Rolle spielt, aber mit Ihrem Mann werden Sie sich über grundlegende Regeln einig sein und Oma und Opa dürfen verwöhnen.
Wenn Sie eifersüchtig auf die Anderen reagieren, macht Ihre Tochter die Erfahrung, dass Sie diese anderen guten Beziehungen nicht in Ordnung finden und das wäre sicher nicht hilfreich.
Wichtig für Ihre Tochter ist, dass sie erfährt, dass Sie sie lieben, was auch immer sie tut. Daraus entsteht erst die Liebe des Kindes zu seinen Eltern (und anderen wichtigen Personen). Ihre Tochter ist noch viel zu klein, um Sie mit "Liebesentzug" zu strafen. Sie probiert einfach aus und genießt die vielfältige Zuwendung. Auch das Küsschen-Geben ist in dem Alter noch kein Ausdruck von Liebe. Es ist zunächst die - durchaus oft etwas mechanisch antrainierte - Geste der Zuneigung.
Für Mütter ist es oft schwer, solche Situationen auszuhalten, aber wenn es Ihnen gelingt sich Ihrer Tochter gegenüber souverän zu zeigen, wird dies für deren Entwicklung am günstigsten sein.
Viele Grüße
Ingrid Henkes
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 11.10.2019