Frage: Kleinkind schläft nicht durch

Guten Tag, Bis zum 16. Monat ungefähr hat meine Tochter sich abends schön ins Bettchen legen lassen, vorab gab es noch eine lauwarme Pre-Flasche, bisschen streicheln und dann hat sie selig geschlafen, nachts gab es noch ca. eine Unterbrechung (nochmal Flasche).  Ich weiß von meinem Sohn, dass irgendwann in dieser Zeit der Schlaf wieder schwieriger werden kann, aber so schlimm habe ich das wirklich nicht in Erinnerung. Seit ca. 8 Wochen ist alles anders. Abends lässt sie sich nicht mehr hinlegen. Wir legen uns immer zu ihr hin, bis sie eingeschlafen ist. Vorab gibt es ein Ritual mit Buch und Schlaflied, was sie aber vor lauter Quatsch manchmal gar nicht mitbekommt. Aber abends bekommen wir es noch irgendwie hin, dass sie einschläft. Nachts beginnt dann die eigentliche Hölle: gegen meist halb 2 oder halb 4 (die Zeiten sind tatsächlich so) beginnt sie zu schreien, schreien, schreien. Sie ist einfach nur wütend. Ich glaube auch nicht, dass es ein Nachtschreck ist, denn wenn man sie dann hochnimmt und kuschelt, ist sie einigermaßen ruhig und macht Quatsch (lacht). Wieder hingelegt, geht die Schreierei wieder los. Dass sich das über 2-3h hinzieht, ist keine Seltenheit. Seit ca. 8 Wochen. Unsere Nerven liegen blank. Ich hatte gehofft, nach einigen Wochen legt sich das und es wird wieder etwas ruhiger, so war es bei Kind 1. Aber bei ihr ist keine Besserung in Sicht und wir wissen nicht, was wir noch tun sollen. Es heißt ja immer, dabei bleiben, mit ihr leise reden, aber nicht hochnehmen. Aber sie hört das gar nicht vor lauter Geschrei. Es ist schlussendlich so, dass sie einfach irgendwann "aufgibt". Achja, die Pre-Milch will sie definitiv nicht mehr, wird sofort weggehauen. Auch Wasser will sie meistens nicht. Randinfos: Meistens wachen wir gegen 6-7 Uhr auf, dann macht sie gegen 11 oder 12 Uhr ihren Mittagsschlaf, der auch nur durch Erschöpfung erreicht wird. Aber immerhin, es klappt. Sie schläft dann oft 1 - 1,5 h. Abends geht sie um ca. 7:30 Uhr ins Bett. Grundsätzlich ist sie ein Sonnenschein, aber extrem eigensinnig ;-) Ich hoffe das war nun alles nicht zu durcheinander, aber meine Gedanken kreisen nur noch um dieses Thema und wir würden so gerne mal wieder einfach schlafen.   Herzliche Grüße und danke.

von bibabubu am 23.05.2022, 12:20



Antwort auf: Kleinkind schläft nicht durch

Liebe  Biba, es gibt ein paar Punkte, die in Ihrem Fall wichtig sind. Dass die Kleine nachts so weint, ist ein Zeichen von Überforderung, und sie weiss dann einfach nicht, was sie genau braucht. Die Überforderung beginnt am Tage und ich würde noch mal genau gucken, wie sie am Tage mit Krisensituationen zurecht kommt und ob sie in ihren Aktivitäten auch mal eine Pause machen kann. Sollte sie es nicht können, würde ich ihr eine Pause "verordnen". Mit einer Flasche ein zu schlafen und gar noch eine in der Nacht zu trinken, ist in diesem Alter nicht mehr zielführend. Sie wird bald schon merken, wann sie Pipi machen muss und dann wird es das sein, was sie wecken wird. Um ihr die Flasche nun ab zu gewöhnen, würde ich diese verdünnen und nach dem Trinken noch mal mit ihr ins Bad gehen, zum Zähnen putzen. Sollte sie dann weinen, einfach warten und nett bleiben. Wenn die Kleine am Tag mehr Ruhe hat und Momente, in denen sie auch mal meckern darf, wird sie in der Nacht automatisch besser schlafen. In der Nacht finde ich es nicht gut, einfach eine Strategie "durch zu drücken". Ich würde ein Kind, was nicht weiss, was es gerade braucht, immer aus dem Bett nehmen und es auf meinem Schoß (im Sitzen) liebevoll begleiten. Danach würde ich ihm wieder zeigen, wie schön es im Bett sein kann.  Ich finde die Wachphase der Kleinen zwischen dem Mittag- und dem Abendschlaf sehr lang und würde gucken, wie man dort den Abstand verkürzen kann. Zum Schluss noch etwas zu den kreisenden Gedanken. Um so mehr man etwas möchte, um so schlechter erreicht man es oft. Hier wäre vielleicht ein klärendes Gespräch noch mal sinnvoll. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Blick wieder auf andere Dinge richten können, aber dazu kann ich hier im Forum natürlich wenig sagen. Vielleicht wäre da eine persönliche Beratung sinnvoll. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viele berührende Momente mit der Kleinen und Geduld mit ihr und mit sich selber. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, Margit Holtschlag  

von M. Holtschlag am 23.05.2022