Hysterisches Schreien vor jedem Tagschläfchen

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Hysterisches Schreien vor jedem Tagschläfchen

Hallo! Meine Tochter wird 4 Monate alt und seit dem sie ungefähr 8 Wochen alt ist, schreit sie hysterisch vor JEDEM Tagschläfchen. Sie schaut dabei richtig panisch und brüllt aus aller Kraft :( meistens geht das ein paar Minuten (damals noch etwas länger teilweise) und dann schläft sie irgendwann erschöpft ein. Im Bett kommt sie noch nicht immer zur Ruhe und wenn ich sie dann auf den Arm nehme, geht es los. Trage, Federwiege, Kiwa teilweise das gleiche. Ich hab schon so viel probiert - hell, dunkel, frühe Signale, späte Signale, pucken (möchte sie nicht mehr), mit der Flasche (ich konnte nicht stillen), Gymnastikball, weißes Rauschen, mich neben sie legen (natürlich nicht alles auf einmal), aber nichts bringt etwas oder macht die Situation sogar noch schlimmer. Das macht mich so traurig und ich möchte ihr doch nur irgendwie helfen, ohne die Bindung kaputt zu machen - Ich will sie auf keinen Fall alleine im Bett weinen lassen!! Aber auf dem Arm lasse ich sie theoretisch ja auch "einfach nur" schreien. Abends klappt es dafür bisher ohne solche Ausbrüche. Einfach im Bett liegen lassen und daneben sitzen endet nach geturne auch im Schreianfall, genau wie auf dem Arm. Haben Sie einen Tipp? Langsam komme ich wirklich an meine Grenzen :( Viele Grüße

von ellasanny am 15.08.2020, 18:49



Antwort auf: Hysterisches Schreien vor jedem Tagschläfchen

Liebe Ellasanny Ich kann Sie sehr sehr gut verstehen und weiß aus eigener Erfahrung und aus meiner Praxis, dass ein weinendes untröstliches Baby an die eigenen Grenzen führt und viele Emotionen auch in einem selbst aufkeimen lässt- es entsteht Hilflosigkeit für die Erfüllung der Bedürfnisse des eigenen Kindes und auch der Umgang mit seinen eigenen Gefühlen und Kräften. Im folgenden Beitrag von Stef ist sehr schön beschrieben, wie ein "Danach" sein wird und welche Gedanken rückblickend auftreten können :). Für die jetzige Situation rate ich Ihnen eine aufsuchende Hilfe der Osteopathie oder auch Kinesiologie. Hier kann und sollte geschaut werden, was der Grund für das Schreien vor dem Schlafen sein könnte. Ich nehme an, dass es sich um einen gewaltigen Spannungsabbau handelt, der in Verbindung mit dem Übergang in ein anderes Bewussteinsstadium entsteht. Oft haben Kinder, die so vehement den Schlaf boykottieren, eine sehr intensive Schwangerschaft und/oder Geburt erlebt. Wenn Sie mal schauen möchten, dann finden Sie unter dem Stichwort "Festhaltetherapie nach Prekop" eine gute Erklärung, für die Begleitung eines Babys, welches sich auf seine Weise äussert. Sie geben Ihrem Baby schon ganz intuitiv diesen Rahmen und sind für Ihr Kind da! Sie dürfen zuversichtlich sein, dass auch diese Phase enden wird :). Ganz liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 18.08.2020



Antwort auf: Hysterisches Schreien vor jedem Tagschläfchen

Liebe ellasanny, Fühl dich erstmal gedrückt, denn du machst keine einfache Zeit durch! Bei unserer Tochter (mittlerweile 17 Monate alt) war es genauso in dem Alter. Auch sie hat bis zu viermal am Tag teilweise 30 Minuten auf meinem Arm geschrien, bis sie dann vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Wir waren beim Kinderarzt und haben auch cranio sacral Therapie gemacht, um auszuschließen, dass ihr körperlich etwas fehlt. Und wir haben versucht, die Ursachen für ihr schreien zu finden, waren auch kurz davor, in eine Schreiambulanz zu gehen und hatten Kontakt mit einer Hebamme, die emotionelle Erste Hilfe anbietet. Und wir haben ähnlich wie du viel ausprobiert, aber geholfen hat nichts. Mit der Zeit wurde es von alleine besser. Als sie ca ein halbes Jahr alt war, hat sie besser in den Schlaf gefunden. Rückblickend war es eine furchtbare Zeit, in der ich oft mitgeweint habe vor Verzweiflung. Aber ich bin froh, dass ich sie fast immer fest in meinem Arm gehalten habe und sie sich sicher sein konnte, dass sie nicht alleine durch muss. Was auch immer es für eine Ursache hatte, sie war geborgen und wir haben die schwere Zeit gemeinsam überstanden, was unsere Bildung auf jeden Fall gestärkt hat! Natürlich kann es Momente geben, in denen du mit den Nerven durch bist. Dann ist es aber besser, das Kind kurz sicher abzulegen, um mal eine Minute zu verschnaufen, um wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Es ist aber überhaupt keine Schande, sich Hilfe zu holen! Schreiambulanz, Frühe Hilfen, usw. sind da, um zu helfen. Und natürlich muss geklärt sein, ob es organische/ körperliche Ursachen gibt. Aber letztendlich musst du auch auf dein Bauchgefühl hören und überlegen, welche Ratschläge sich für dich gut anfühlen und welche nicht. Ich wünsche dir viel Kraft und kann dir nur von uns berichten, dass es besser wurde! Alles wurde besser :-)

von Stef3 am 16.08.2020, 22:11



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