Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, diese Woche werden meine Zwillinge per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Ich möchte sie unbedingt stillen, habe aber gehört, daß es lange dauert, bis nach einem Kaiserschnitt die Milch kommt. Werden die Kinder dann zwischengefüttert, und gibt es dann ein Problem mit dem Stillen, oder können sie sich später immer noch an die Brust gewöhnen? Ausserdem habe ich eine Laktoseunverträglichkeit und wollte gerne wissen, ob sich dies irgendwie auf die Kinder auswirken könnte. Wenn die beiden diese erben - können sie dann Muttermilch trinken? Und wenn nicht - was kann ich dann füttern? Am Donnerstag komme ich ins Krankenhaus - es wäre schön, wenn ich vorher noch von dir hören würde. Vielen Dank, Uli
? Liebe Uli, keine Sorge, nach einem Kaiserschnitt kann genau so gestillt werden wie nach einer vaginalen Geburt. Auch nach einem Kaiserschnitt verläuft der Milcheinschuss nicht anders als bei einer normalen Geburt. Das Signal für den Beginn der Milchbildung wird durch das Ausstoßen der Plazenta gegeben und nicht durch die Wehen. Solange die Plazenta noch im Körper der Mutter arbeitet, schüttet sie ein Hormon aus, das die Milchbildung hemmt. Wenn die Plazenta dann ausgestoßen (oder beim Kaiserschnitt entfernt) wurde, fällt dieses Hormon weg und andere Hormone, die nun nicht mehr gehemmt werden, sorgen für das Einsetzen der Milchbildung. Selbstverständlich wird auch Kolostrum gebildet und selbstverständlich kannst und sollst Du sofort nach der Geburt mit dem Stillen beginnen. Es stimmt zwar, dass manchmal nach einem Kaiserschnitt der Milcheinschuss verzögert einsetzt, ABER: das liegt fast immer daran, dass die Mutter und das Kind getrennt wurden, das Kind nicht genügend Gelegenheit hatte frühzeitig und häufig an der Brust zu trinken und deshalb die Brust nicht genügend stimuliert wurde. Wenn die Babys im Anschluss an die Kaiserschnittgeburt uneingeschränkten Zugang zur Brust haben wird, dürfte alles genau so verlaufen, wie nach einer normalen Geburt. Wenn es sich um einen geplanten Kaiserschnitt handelt, sind die Voraussetzungen für das Stillen um einiges besser als bei einem Notkaiserschnitt, denn Du bist ja nicht durch stundenlange Wehen bereits erschöpft, wenn es zur OP kommt und deine Babys sind wahrscheinlich auch weniger gestresst als nach einer Notsituation. Falls Du eine Periduralanästhesie haben wirst, kannst Du die Babys anlegen, sobald der Bauch wieder zu ist (Du brauchst natürlich Hilfe dabei, aber mit etwas guten Willen von Seiten des Krankenhauspersonals oder der Hilfe fes Partners ist es machbar). Nach einer Vollnarkose kannst Du die Babys anlegen, sobald Du richtig wach bist und die Babys halten kannst. Wichtig ist, dass Du die Babys von Anfang an häufig anlegst, damit die Milchbildung in Gang kommt und die Babys lernen gut und richtig an der Brust zu trinken. Wird nach einem Kaiserschnitt bald und oft angelegt, verläuft das Stillen in der Regel wirklich nicht anders als nach einer normalen Geburt. Lass dirzeigen, wie Du trotz Bauchschnitt bequem stillen kannst, wie Du im Liegen stillen und wie dich mit dem Baby gemeinsam umdrehen kannst (ein Bett mit Seitengittern und vielen Kissen ist dabei sehr hilfreich). Gönne dir alle Ruhe, die Du nach dem Kaiserschnitt bekommen kannst, solange niemand diese Ruhe dahingehende interpretiert, dass Du Ruhe vor den Kindern bräuchtest. Nimm jede Hilfe, die Du für den Haushalt bekommen kannst an, Du erholst dch nicht nur von einer Geburt, sondern von einer großen Bauchoperation. Sehr viele Erwachsene haben eine Laktoseintoleranz. Es ist einfach so, dass der Mensch prinzipiell ja nicht dafür gedacht ist, nach dem natürlichen Abstillalter weiterhin Milch einer anderen Art zu konsumieren. Deshalb verlieren viele Menschen – in unserer Kultur, in der der Milchkonsum nach dem Abstillalter recht verbreitet ist weniger, in anderen Kulturen sind mehr Menschen betroffen – die Fähigkeit Laktase zu bilden und wird damit laktoseintolerant. Das bedeutet aber nicht, dass ein Baby keine Muttermilch bekommen könnte, wenn die Mutter oder der Vater laktoseintolerant sind, denn das Baby ist ja noch nicht in dem Alter, in dem die Fähigkeit Laktase zu bilden abgenommen hat. Eine angeborene Laktoseintoleranz gibt es so gut wie nicht, es gibt lediglich eine sehr seltene Stoffwechselstörung, die Galaktosämie, bei der es tatsächlich so ist, dass das Kind nicht oder nur teil gestillt werden kann. Doch die Galaktosämie hat nichts mit der erworbenen Laktoseunverträglichkeit von Erwachsenen zu tun. Alles Gute für die Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
liebe uli, ich hatte einen kaiserschnitt und ich hatte den milcheinschuss schon 1,5 tage danach!! ich glaube, es kommt immer drauf an, wie oft man die kleinen anlegt.... vielleicht hilft dir das schon ein wenig also gute für dich und die krümels! umärmel caro