Hallo,
Meine Tochter ist fast 4 Monate, nimmt einen Schnuller, der für uns unverzichtbar ist. Meine große Tochter war ein Schreibaby ohne Schnuller, was mich nach einem Jahr komplett psychisch krank gemacht hat.
Nachdem die Kleine jetzt auch wieder sehr sehr unruhig ist und auch ganz schlimm mit Bauchweh zu kämpfen hat, haben wir uns, mit dem Risiko der Saugverwirrung im Hinterkopf, für den Schnuller entschieden.
Jetzt ist es so, dass sie immer fauler beim Stillen wird, ich hatte es schon befürchtet. Sie trinkt nur noch den Milchspendereflex ab und nach max. 3-4 Minuten pro Seite ist Ende. Sie nimmt zu, immer am unteren Limit, hat aber brutal mit Bauchschmerzen zu kämpfen. Ich vermute, da mein Mann und ich beide mit Laktose Probleme haben, dass die Kleine mit einem Laktose Überschuss kämpft, der ihr Scherzen und vor allem seit Wochen durchfallartigen grünen Stuhl bereiten.
Meine Hebamme und Stillberaterin hat schon mit mir versucht die Milchmenge zu steigern, aber genug Milch ist offenbar da.
Nun meine Frage. Ich ersetze momentan ein bis zwei Mahlzeiten durch HA pre, was sie erstaunlicherweise gut verträgt. Die still Mahlzeit die sie auslässt pumpe ich ab. Wenn ich ihr diese nun über Flasche gebe, ist dort dann genug Hintermilch drin? Es sind immer so 80 ml, mehr geht mit der Hand Pumpe nicht.... Wenn ja, dann überlege ich zusätzlich zu der HA pre die abgepumpte Milch zu geben. Zwar über Flasche aber besser so als gar keine Muttermilch. Ich will nur nicht, dass sie weiter so schlimm von Bauchschmerzen geplagt ist.
Ich bin grad echt verzweifelt und hilflos und Lotta auch, der schleichende Abschied vom Stillen tut uns beiden weh.
Herzliche Grüße
von
Mumof3
am 07.05.2019, 08:30
Antwort auf:
Zu wenig Hintermilch, abpumpen?
Liebe Mumof3,
die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant.
Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält.
Du pumpst beide Seiten ab, oder?
Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder- oder Hintermilch nachdenken.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, ein Baby zu beruhigen, hast Du die schon einmal ausprobiert?
• Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
• Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
• Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
• Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Wenn das nicht klappt, ist es sicherlich eine gute Alternative, wenn Du die abgepumpte Milch mit der Flasche fütterst.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 07.05.2019