Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben. Hab mal eine Frage zur Breikost. Und zwar ist mein Kleiner jetzt 6,5 Monate alt. Vor 1 Woche habe ich angefangen ihm Pastinakenbrei zu geben, selbst gekocht. Die ersten zwei Tage hat er ganz gut gegessen und dann wurde es immer schlechter. Am Freitag hat er dann mit Mühe und Not ca.20g gegessen und am Samstag hat er den Mund gar nicht mehr aufgemacht und sich nur weggedreht und geweint. Ich wollte es ihm ja auch nicht rein zwängen, weil es ja eh keinen Sinn hätte, oder? Die Brust hat er hinterher regelrecht "verschlungen", also Hunger hatte er auf jeden Fall. Wieso ist das denn so??? Bin irgendwie ratlos. Habe gestern und heute auch keinen Brei mehr gegeben. Ist das sinnvoll nochmal eine Pause einzulegen und es später zu versuchen oder sollte ich lieber kosequent sein und ihm trotzdem täglich Brei anbieten? Oder schmeckt es ihm einfach nicht und ich sollte das Gemüse wechseln? Auf Möhre hat er übrigens reagiert, mit wundem Po. Könnte ich auch mit Nachmittagsbrei, sprich Obst anfangen oder wäre das nicht ratsam? Ich denke, es kommen auch wieder Zähne und wir waren beim Osteopathen. Sind das Veränderungen, die ihn vom Brei essen abhalten könnten? Fragen über Fragen...sorry, aber ich weiß nicht wirklich weiter! 1000 Dank schonmal fürs Lesen! Liebe Grüße, Tapsi09
Liebe Tapsi09, es gibt viele Gründe, warum ein Kind sich weigert zu essen und die Brust bevorzugt. Es kann sein, dass es eine Krankheit ausbrütet, es kann sein, dass die Zähne Probleme machen, es kann sein, dass es gerade eine neue Fertigkeit lernt und all seine Energie darauf verwendet, es kann sein, dass es gerade dabei ist die große weite Welt zu entdecken und dringend den ruhigen Hafen Mutterbrust braucht, es kann auch sein, dass dein Baby einfach noch nicht bereit ist für Beikost..... So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Klar kannst Du deinem Baby auch Obst anbieten, allerdings würde ich nicht zu viele Nahrungsmittel auf einmal einführen. Vermeide es also wie bisher weiterhin, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist, dann kannst Du es erneut probieren. Sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen? LLLiebe Grüße, Biggi
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