Ranjali
Liebe Biggi,
Ich muss aus beruflichen Gründen Anfang September vom Freitag Vormittag bis Sonntag Nachmittag verreisen und kann meine kleine (dann 9,5 Monate) nicht mitnehmen. Ich denke dass sie bei meinem Mann und Schwiegereltern in der Zeit gut aufgehoben ist. Aktuell isst sie - mal mehr mal weniger - mittags und abends Brei und auch nachmittags n Snack. Sie stillt aber trotzdem in der Regel noch 1x nachts, 2x morgens/vormittags, 1-2x nachmittags zum Schlaf sowie 1x zum einschlafen abends. Flasche wollte ich ihr bislang nicht mehr geben aus Angst vor saugverwirrung und das trinken aus dem Trinklernbecher klappt auch noch nicht.
Ich habe daher 2 Probleme/sorgen, zu denen ich dich um deinen Rat bitten wollte:
das stillen war sehr schwierig am Anfang und ich bin froh dass ich es - mit stillberatung und viel Geduld- zum schönen stillen geschafft hab, sodass ich nun Angst habe,dass sie sich nach dem Wochenende abstillt wenn sie da die Flasche bekommt ? Und auch, dass nach diesen 2,5 Tagen meine Milch weg ist - ich nehme natürlich eine handpumpe mit, schaffe es aber trotz Wärme/massieren nie selbst den MSR auszulösen (und selbst wenn ich ihn durchs Baby auslösen lasse und dann pumpe, kommen nur so 30-40ml).
—> wie soll mein Baby am besten ausreichend mit Milch versorgt werden (Jetzt schon an Flasche gewöhnen oder mit dem Trinklernbecher weiter üben? Oder Schnabeltasse?
—> wie schaffe ich es meine Milch Produktion einigermaßen aufrecht zu erhalten?
Oder muss ich mich innerlich mit dem Gedanken anfreunden dass danach abgestillt ist ? Wobei ich das eigentlich wirklich nicht möchte !!
Vielen Dank für deine Hilfe
Liebe Ranjali, hast Du evt. die Möglichkeit, dass der Papa, Oma, Opa oder eine Freundin mit Deiner Tochter als Babysitter zu diesem Wochenende mit kommt und ihr, auch wenn es tags nicht klappt zumindest die Nächte stillen könnt? Wäre das vielleicht eine Möglichkeit? Erst einmal kann ich Dich beruhigen, was Deine Milch angeht. Die Milch ist nicht gleich weg, auch wenn Du mal ein Wochenende Dein Baby nicht anlegen kannst. Worauf Du aber unbedingt achten solltest, dass Du trotz allem zu den gewohnten Zeiten evtl. eine Möglichkeit findest abzupumpen (dabei ist es auch nicht so schlimm, wenn Du dabei nicht die Menge abpumpst, die Dein Kind sonst evtl. trinken würde.) Spätestens aber, wenn Du ein Spannungsgefühl in der Brust spürst solltest Du eine Möglichkeit zum ausstreichen oder abpumpen haben können um einen Milchstau zu vermeiden. Hast Du es schon mal versucht die Brust mit ausstreichen und per Hand zu entleeren? Manche Frauen kommen damit besser klar, als mit einer Pumpe. Bis zu diesem Wochenende kannst du immer wieder mal (max. 3 mal täglich nach dem Stillen) versuchen Milch abzupumpen und für dieses Wochenende einzufrieren. Dabei kannst Du die gesammelte Menge von einem Tag zusammen einfrieren. Sollte das aber nicht klappen, kann Deine Tochter für dieses Wochenende auch Pre-Nahrung bekommen. Oftmals akzeptieren Kinder besser eine andere Trinkmethode (Becher oder Flasche) wenn nicht Du, sondern eine andere Person diese gibt. Deine Tochter wird sicher über dieses Wochenende keinen Hunger leiden. Stell Dich darauf ein, dass sie vielleicht anschließend nach diesem Wochenende vermehrt an die Brust möchte und Deine Nähe sucht und vielleicht auch ein paar Nächte unruhiger schläft. Gestehe ihr dieses „Mehr“ an Nähe zu. Deine Tochter wird das schaffen. Versuche Du für Dich an diesem Wochenende ruhig zu bleiben. Es gibt eben Dinge, die lassen sich manchmal nicht ändern. Erkläre dies Deiner Tochter und habe kein schlechtes Gewissen. Ihr werdet die Tage gut schaffen. Liebe Grüße Biggi
Ranjali
Liebe Biggi, Vielen Dank für deine Ratschläge- das macht mir doch Mut, dass wir danach noch weiter stillen können. Zwei kleine Fragen habe ich leider noch: 1.) wieviel Milch trinkt denn ein dann ca. 9,5mo altes Baby pro Mahlzeit? An der Brust ist ja kein ml Angabe - aber damit mein Mann grob weiß wieviel er auftauen muss bzw ich abschätzen kann ob der Milchvorrat reicht? Wie gesagt: mittags und abends klappt Brei gut, nachmittags n bisschen, ansonsten stillen wir 1x nachts, 2x vormittags, 1x nachmittags und 1x abends im Schnitt 2.) soll ich jetzt die nächsten Wochen weiter versuchen dass sie lernt aus Becher zu trinken (ist es realistisch, dass sie das bis in 6wochen lernt?) oder versuchen ihr die Flasche anzulernen (hier hab ich nur angst bzgl saugverwirrung?) Sorry für die Nachfrage - das ist mir leider erst jetzt eingefallen & vielen vielen Dank dass du dir hier immer so viel Zeit nimmst !!!! (Grade am Anfang war ich oft stille MitLeserin und hab dadurch soo viel übers stillen gelernt) LG :)
Liebe Ranjali, da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich in etwa gerichtet werden kann. Sicherlich kannst Du jetzt schon den Becher anbieten, Du kannst es auch mal mit der Becherfütterung probieren. Schau mal bei YouTube nach Becherfütterung, da kannst Du sehen, wie einfach das geht. Lieben Gruß Biggi
Ähnliche Fragen
Liebe Biggi, erst einmal: vielen herzlichen Dank für Deine Arbeit!! Ich habe schon so oft deine Antworten auf Fragen verzweifelter Eltern gelesen und mich dadurch selbst so verstanden und hilfreich unterstützt gefühlt. Das tut echt gut. Heute möchte ich mich mit einer eigenen Frage an Dich wenden: Meine Tochter ist 1 Jahr und 5 Monate alt. S ...
Liebe Biggi, meine Kleine ist nun schon 15 Monate wird aber noch vorallem Abends vor dem Schlafengehen und Nachts 2-3x gestillt. Ab und Zu auch noch 1x nachmittags wenn sie das Mittagessen verschmäht. Ihr Vater und ich sind nun seit einiger Zeit getrennt und nun haben wir überlegt dass sie auch mal eine Nacht bei ihm schlafen könnte. (auch u ...
Hallo, Ich habe am 24.6.24 per Kaiserschnitt entbunden. Das stillen klappte auf anhieb super. Wenn ich die linke Brust gestillt habe, lief aus der rechten Brust Milch und andersherum. Auch Nachts hatte ich ohne zu stillen einen Regen Milchfluss. Leider ging es mir nach ein paar Tagen immer schlechter und letztendlich wurde ich mit einer sc ...
Hallo Frau Welter, ich werde im November für ein Wochenende mit meinen Mädels wegfahren. Zu diesem Zeitpunkt ist mein Sohn 6,5 Monate alt. Momentan trinkt er alle 3-4 Stunden eine Brustseite d.h. eine Seite pausiert auch mal 6-8 Stunden. Mittags isst er gerade schon ein paar Löffel Brei, was sich bis dahin bestimmt noch steigern wird. Natürlich ...
Hallo! Ich habe eine 7 Monate alte Tochter und muss nächste Woche operiert werden. Die OP und die ersten zwei Tage danach sind sehr schmerzintensiv; laut Aussage der behandelnden Ärzte werde ich zwei Tage lang um Novalgin nicht herumkommen, was nicht stillverträglich ist (Opioide gehen nicht, da wir co-schlafen und die Kleine hin und wieder Ate ...
Liebe Frau Welter, ich möchte nächstes Jahr gerne mit meinem großen Kind 4 Tage lang eine Städtereise machen, quasi ein verlängertes Mama-Kind-Wochenende. Mein Baby wird dann 18 Monate alt sein und bleibt beim Papa daheim. Ich habe bis dahin kein Abstillen geplant und wollte nun wissen, ob ich nach dieser "Stillpause" von 3 Nächten wieder weite ...
Liebe Biggi, mein Sohn (9 Monate) bekommt tagsüber die Flasche und teilweise Brei, nachts habe ich ihn immer noch gestillt. Abends habe ich immer statt zu stillen abgepumpt und er hat die Flasche bekommen. Vor einer Woche hatte ich eine Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm (das hat sich nie geklärt) - jedenfalls konnte ich ihn zwei Nächte la ...
Hallo, meine Tochter ist 4 und wir stillen weiterhin. Ich habe sie als Baby voll gestillt, jetzt ist es abends, manchmal nachts bei unruhigen Nächten und morgens beim Aufwachen. Demnächst will ihr Papa alleine mit ihr für ein paar Tage weg, es sind mindestens 2 Tage (also mehr als 48 Std.). Können wir danach einfach weiter stillen? Oder gib ...
Hallo Frau Welter, ich brauche einmal Ihren Rat. Mein Sohn ist zwar schon 2,5 Jahre alt, wird aber trotzdem noch 2-3 mal am Tag gestillt. Nun hat er sich mit Hand Fuß Mund angesteckt und schmerzhafte Bläschen im Mund und an der Lippe. In den Nacht von vorgestern auf gestern wollte er mehrfach stillen, hat aber immer schreiend abgebrochen, weils ...
Hallo Frau Welter! Bei mir wird nächste Woche ein Weisheitszahn gezogen und ich habe überall gelesen, dass die lokale Betäubung und auch etwaige Schmerzmittel keine Stillpause begründen. Anders sieht es aber wohl aus, wenn Jod zur Desinfektion genutzt werden sollte. Überall lese ich, dass das nicht ganz so unbedenklich ist, aber ich finde nirge ...
Die letzten 10 Beiträge
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?