Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Will voll Stillen - bin manchmal am Verzweifeln...Hilfe!

Frage: Will voll Stillen - bin manchmal am Verzweifeln...Hilfe!

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, seit dem 2. November bin ich Mami. Moritz, jetzt eine Woche hat am Anfang wahnsinnig Schwierigkeiten gehabt, an meiner Brust zu trinken. Ich bin fast verzweifelt. Mittlerweile wird es von Tag zu Tag besser, aber ich habe das Gefühl, ich habe nicht genug Milch. Vielleicht denke ich das auch nur, bin mir aber nicht sicher. Meine Brüste sind wieder ganz klein und weich geworden. Ist das normal? Und es dauert Stunden, bis ich ihn angelegt bekomme. (Habe leichte Flachwarzen) - manchmal wehrt er sich richtig dagegen. Da weiß ich nicht, was ich machen soll. Außerdem - woran merke ich eigentlich, dass er Hunger hat und wann er satt ist? Ich bin im Moment bei allem noch so unsicher. Vielleicht kannst Du mir auch noch ein paar Tipps geben, wie ich wieder ruhiger und gelassener werde. Aber es ist mein größter Wunsch, den Dicken wenigstens bis zum 6. Monat voll zu stillen, denn dann muss ich wieder arbeiten gehen. Liebe Grüße und schon im Voraus vielen Dank Anja


Biggi Welter

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Liebe Anja, erst einmal herzlichen Glückwunsch! Weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist, sondern ist ein Hinweis darauf, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Achte einmal auf die folgenden Anzeichen bei deinem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Baby auch satt wird. Um mir ein genaueres Bild machen zu können, brauche ich einige Angaben von dir: Was hat dein Baby bei der Geburt gewogen? Was war das niedrigste Gewicht? Wie viel wiegt es zur Zeit? Wie oft wird es gestillt? Wie lange dauert eine Stillzeit? Bekommt dein Baby irgend etwas außer Muttermilch? Verwenden Du einen Schnuller? Wie viele nasse Windeln hat dein Baby innerhalb von 24 Stunden, wie oft Stuhlgang? Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich versuche Dir all die Fragen zu beantworten, so gut ich kann. Das Geburtsgewicht von Moritz betrug 3870g, bei seiner Entlassung am 7.November wog er 3700g. Das aktuelle Gewicht erfahre ich erst Morgen, dann kommt die Hebamme und wiegt ihn. Ich lege ihn recht häufig an, richtige Mahlzeiten hat er so acht bis zehn, wenn ich so überschlage. Er schläft sehr viel. Eine Stillzeit kann bei ihm wenn es gut läuft eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern, manchmal aber auch drei Stunden (wie heute morgen), wo ich dann frustriert aufgebe, weil er nicht "andockt" und ihn federe. Das hat man mir im KKH noch gezeigt. Es wird immer weniger, dass ich ihn federn muss, aber es ist noch oft genug. Stuhlgang hat er nach jeder Mahzeit. Dabei kann ich Dir nun nicht sagen, ob die Windel dabei gleichzeitig nass ist, weil er sich ganz schön ausläßt :) Der Stuhl ist orangegelb und relativ fest. Ich weiß nicht, ob das ok ist. Ich bin bei vielen Sachen so unsicher. Gerade was die Länge der Stillmahlzeiten angeht. Drei Stunden füttern ist einfach für uns beide stressig und nervenaufreibend. Schnuller o.ä. bekommt er nicht, ich verzichte absichtlich darauf. Im Krankenhaus hat man ihm zweimal mit dem Becher Wasser gereicht, weil er so schlecht an der Brust getrunken hat, ansonsten bekommt er nur die Brust. Es grüßt die noch tapfere Anja, die unbedingt durchhalten will, aber gerade heute morgen wieder einen schweren Durchhänger hat... Danke Biggi, ich freu mich auf die Antwort.


Biggi Welter

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Liebe Anja, die ersten Wochen mit einem Baby sind sehr anstrengend! Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es es braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. Bitte beschreibe mir doch einmal, was „federn“ bedeutet, diesen Ausdruck kenne ich absolut nicht. Außerdem kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden, die dich beim Abpumpen und auch später bei der Hinführung deines Babys an die Brust im direkten Kontakt unterstützen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Auch ich bin gerne weiterhin für dich da. Alles Gute für dich und dein Baby. LLLiebe Grüße Biggi


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