Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wieviel Muttermilch im 2. Lebensjahr empfehlenswert?

Frage: Wieviel Muttermilch im 2. Lebensjahr empfehlenswert?

Orchid11

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Liebe Stillberaterinnen, Meine Tochter ist nun 1 Jahr und zwei Wochen alt. Ich möchte eigentlich noch nicht abstillen, da ich weiss wie gut die Muttermilch auch noch im 2. Lebensjahr tut. Es ist jedoch schon seit einem halben Jahr so, dass meine Tochter durchschnittlich jede zweite Stunde nachts gestillt werden möchte. Manchmal etappenweise sogar jede halbe Stunde. Ich merke dass ich öfters tagsüber gereizt bin und nicht immer die gutgelaunte, lustige und geduldige Mama bin, die ich eigentlich sein möchte. Nun bin ich also am Abwägen was wichtiger ist. Mein Wohlbefinden, oder die Muttermilch für meine Tochter. Ich hatte sie schon mal vor ca. einem Jahr angeschrieben, als das nächtliche Stillen immer öfter wurde. Mir wurde das Buch "Schlafen, statt Schreien" empfohlen, das ich mir auch beschaffen habe. Leider scheinen die im Buch vorgegebenen Ratschläge bei meiner Tochter nicht zu funktionieren; sie scheint zu den hartnäckigeren Fällen zu gehören, die eine starke Brust/Schlafassoziation haben... Sie hat auch schon seit vielen Monaten nie zu Mahlzeiten zusätzlich Muttermilch trinken wollen, sondern immer nur im Zusammenhang mit ihren Mittagsschläfchen, bzw. abends vor dem Schlafengehen. Nun zu meiner Frage: Wie viel Muttermilch ist im 2. Lebensjahr notwendig, um weiterhin dessen Vorteile zu bekommen? Ich möchte dazu erwähnen, dass meine Tochter auch noch immer sehr wenig isst. Sie bekommt 4-5 Mahlzeiten am Tag, an denen sie oftmals nur einige Löffel isst, mal auch 120 ml, aber eher selten. Sie wiegt bei 78cm jedoch fast 11kg und ist ansonsten gesund. Sie scheint also mindestens die Härte ihrer Kalorien, wenn nicht sogar mehr, durch die Muttermilch zu sich zu nehmen. Und davon einen Grossteil nachts. Wie gesagt, würde ich gerne weiterstillen, um meiner Tochter alle Vorteile der Muttermilch weiterhin mit auf den Weg zu geben.( Ich möchte auch nicht anfangen ihr Kuhmilch zu geben, wie ja in vielen Ländern wegen des Kalziums empfohlen wird). Ich würde mir jedoch wünschen, dass mein Leben etwas weniger durch das Stillen eingeschränkt wäre und dass meine Nächte erholsamer werden. Würde es beispielsweise reichen, zwei Mal am Tag zu stillen, damit meine Tochter weiterhin alle Vorteile der Muttermilch erhält? Gibt es da eine empfohlene Menge? Und macht es einen Unterschied zu welcher Tageszeit die Muttermilch getrunken wird? Hat sie zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Zusammensetzungen/ Nährstoffgehalte? Mein Ziel wäre es weiterhin, die Nächte möglichst stillfrei zu bekommen, oder max. 1 mal zu stillen. Und zusätzlich zum Beispiel morgens und abends. Vielleicht haben sie da auch noch einen Tipp parat um dieses Ziel zu erreichen? Vielen Dank schon im Voraus für ihre Antwort! :) Liebe Grüsse, Orchid


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Liebe Orchid, deine Frage, wie viel Muttermilch jetzt noch nötig ist, damit sie noch Vorteile bringt kann ich dir leider nicht beantworten. Jede Stillmahlzeit hat noch ihren Wert, aber es ist eben auch nicht mehr so dramatisch, wenn deine Kleine nicht mehr so viel stillt. Denn sie ist ja in einem Alter, wo die "Bei"-Kost doch allmählich zur Hauptnahrung wird - auch wenn es nur einige Löffelchen sind. Mahlzeiten von 150 ml oder mehr sind sowieso für einen Magen, der so groß ist wie die geschlossene Faust, irrational groß!! Auch die Zusammensetzung der Milch variiert nicht so dramatisch, dass du das nächtliche Stillen weiterhin in der Weise weiterführen müsstest wie bisher. Es ist dein gutes Recht zu sagen: Es reicht! Natürlich ist es schwer, die Brust NICHT zu geben, wenn das Kind vehement danach verlangt, aber oft liegt es doch mehr daran, dass wir uns nicht trauen, konsequent beim Nein zu bleiben. Darum kann ich dich nur ermuntern, stillfreie Zeiten in der Nacht durchzusetzen. Hast du es mal mit der Radiowecker-Methode probiert, die auch von Elizabeth Pantley stammt? Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Wenn du selbst durchhältst, sollte wirklich nach 3 Nächten auch dein Kind akzeptiert haben, dass bestimmte Zeiten stillfrei sind. Dann kannst du die allmählich ausdehnen!! Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter :-) Lieben Gruß, Kristina


Orchid11

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Liebe Kristina, Vielen Dank für deine Antwort! :) Sie hat mir geholfen und mich auf jeden Fall ermuntert. Ich werde demnächst versuchen die Radiowecker Methode durchzuziehen. Ich hab da noch eine Frage. Ist es sinnvoll, bei der Methode dann tagsüber so viel wie möglich zu stillen, wenn also jede Stillmahlzeit noch wertvoll ist? Damit mein Kind nicht das Gefühl bekommt, dass ich ihr ihre heiss geliebte Milch entziehe? Oder ist das (zu) häufige Stillen tagsüber, in ihrem Alter nicht mehr empfehlenswert? Liebe Grüsse, Orchid11


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Liebe Orchid, "so viel wie möglich" musst du tagsüber sicher nicht stillen. Aber nach Bedarf ist nicht verkehrt. Du schadest ihr nicht mit dem Stillen, doch pass auf deine innere Einstellung auf. Hast du Schuldgefühle, weil du das Stillen einschränken willst, dann wird sie diesen Widerspruch spüren und unsicher reagieren. Bist du hingegen für dich klar, dann überträgt sich diese Sicherheit auch auf deine Maus und wird ihr helfen, die neuen Regeln schneller zu verinnerlichen. Lieben Gruß, Kristina


Orchid11

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Liebe Kristina, Vielen Dank für deine Antwort /deinen Rat! :) Ich hoffe ich darf dich noch mal mit einer Frage "belasten" bezüglich der Wecker Methode? Was für eine Zeitspanne für das "nicht stillen" würdest du für den Anfang empfehlen? Bisher schläft sie gegen 20.00 ein und will spätestens um 23.00 wieder gestillt werden. Ist eine Zeitspanne von 8 Stunden angemessen für den Anfang? Also der Radio Wecker um 4.00? Oder gar später? Oder früher? Ich bin da unsicher wie du merkst... Ich habe Bedenken, dass sie dann nachts wirklich Hunger hat, da ihr Körper das viele nächtliche Stillen so gewöhnt ist... Vielen Dank für deine Hilfe! Liebe Grüsse, Orchid


Orchid11

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Liebe Kristina, Vielen Dank für deine Antwort /deinen Rat! :) Ich hoffe ich darf dich noch mal mit einer Frage "belasten" bezüglich der Wecker Methode? Was für eine Zeitspanne für das "nicht stillen" würdest du für den Anfang empfehlen? Bisher schläft sie gegen 20.00 ein und will spätestens um 23.00 wieder gestillt werden. Ist eine Zeitspanne von 8 Stunden angemessen für den Anfang? Also der Radio Wecker um 4.00? Oder gar später? Oder früher? Ich bin da unsicher wie du merkst... Ich habe Bedenken, dass sie dann nachts wirklich Hunger hat, da ihr Körper das viele nächtliche Stillen so gewöhnt ist... Vielen Dank für deine Hilfe! Liebe Grüsse, Orchid


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