Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieviel Abstand sollte zwischen den Stillmahlzeiten sein????

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wieviel Abstand sollte zwischen den Stillmahlzeiten sein????

Mitglied inaktiv

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Hallöchen, meine Tochter ist nun 3 Wochen alt und ich wollte mal wissen, welcher Abstand zwischen den Stillmahlzeiten normal ist und wie lange sie an einer brust trinken kann? Alina trinkt meist nur an einer Brust und das meist 15-20min., wenn sie dann bäuerchen gemacht hat schläft sie ein. Manchmal kommt sie dann aber nach einer Stunde wieder und ist ganz quengelig. Ist das ok, wenn ich ihr dann noch die andere Brust gebe oder besser direkt nach der ersten? Nachts kommt sie meist 2mal so um 24 oder 1 Uhr (1Brust) und dann wieder um 4,5 oder 6 Uhr(1Brust). dann trinkt sie um 9 oder 10 Uhr (meist 2), dann wieder um 12 oder 13 Uhr (1Brust), um 15 oder 16 Uhr trinkt sie manchmal 2 meist aber 1 Brust. Um 19 Uhr trinkt sie dan wieder 1 und dann kommt sie manchmal noch um 22 Uhr. Sind diese Abstände ok? Sie spuckt nämlich auch und deswegen denke ich das ich ihr vielleicht zuviel gebe oder die Abstände zu kurz sind. Ab wann trinken sie denn 2 leer? LG Claudia


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? Liebe Maltini, wegen der Gelenke sollten Sie sich unbedingt einmal von einer kompetenten Ärztin/Arzt anschauen lassen, für die nicht sofort und als erstes immer das Stillen schuld und Abstillen die Lösung ist und was den Haarausfall betrifft, so ist der normal und hängt nicht mit dem Stillen zusammen. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haar, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer „Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft „therapieresistent" ist: „der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Wenn ein solcher Haarausfall aber so lange anhält und solche Ausmaße annimmt, wie Du es beschreibst, dann kann es sich wohl nicht mehr um den „normalen" Haarausfall handeln. Hier muss die Ursache gesucht und gefunden werden (was aus der Erfahrung heraus oftmals sehr schwierig ist) und nicht einfach pauschal mal wieder behauptet werden, das Stillen sei schuld. Wenn Sie jedoch unbedingt abstillen wollen, dann ist es wichtig, dass Sie sich in diesem Entschluss absolut sicher sind, denn jeden Zweifel wird Ihr Kind spüren und entsprechend reagieren. Wenn Sie einen erneuten Versuch mit der Flasche machen wollen, dann wappnen Sie sich mit Geduld. Geduld ist ohnehin die wohl wichtigste Elterntugend. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Stillkind die Flasche verweigert. Viele Stillkinder lehnen die Flasche zunächst ab, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Manche Kinder nehmen die Flasche auch einige Zeit an und verweigern sie dann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung (mit einem ganz normalen Becher nicht einem Trinklernbecher) ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Lassen Sie sich und dem Kind Zeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo! Laß dein kind selber entscheiden wann es und wieviel es an der brust trinken möchte. denn umsoöfter sie an die brust darf umso mehr milch bekommst du. Bei einem so kelienn kind gibt es kein rhytmus. meiner ist jetzt 8 Wochen und er kommt wann er will, mal nach 1 stunde mal nach 4 und dann laß ich ihn an die brust solange er möchte mal 1 Brust mal 2. Also vertraue deinem Kind, sie wird schon soviel trinken was sie braucht und laß sie immer an die brust solange sie danach verlängt. Übrigens Speikinder sind Gedeihkinder. Solange es kein schwallartiges erbrechen ist, ist alles i.o. Mein kleiner spuckte auch und tut es heute nicht mehr so oft und viel. Kerstin


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das ist doch alles total in Ordnung. Mein Sohn ist jetzt 14 Wochen und hat immernoch einen unregelmäßigen Rhythmus. Ist alles normal! Im Übrigen trinken Kinder soviel so brauchen, es gibt kein zuviel an Muttermilch. Wenn die Gewichtszunahme o.k. ist (kann die Nachsorgehebamme überprüfen), dann brauchst Du Dir gar keine Sorgen zu machen.


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, es gibt keine vorgeschriebenen und unumstößlichen Abstände zwischen zwei Stillmahlzeiten und ebensowenig gibt es feste Regeln, dass ein Kind immer nur an einer Brust oder immer an beiden Brüsten gestillt werden sollte. Jedes Stillpaar muss für sich herausfinden, was in der aktuellen Situation am besten ist und das Stillverhalten wird sich auch immer wieder verändern. Am beten lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten. .Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Sie können versuchen, das Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es immer wieder schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls ein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Am besten lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin beim Stillen zuschauen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Ich würde ein Baby, das sehr zum Spucken neigt, möglichst vor dem Stillen wickeln, um zuviel „Bewegung" nach dem Stillen zu vermeiden und ein nach dem Spucken hungriges oder unglückliches Kind muss nicht hingehalten werden, eventuell aber an der „weniger vollen" Brust anlegen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Danke erstmal für die ausführliche Antwort. Werde es mal ausprobieren. Sie trinkt nämlich an der linken Brust immer sehr hastig und das Schlucken hört man ganz deutlich, fast als ob sie sich verschlucken würde. An der rechten Brust ist das anders, diese ist meist auch nicht so voll wie die linke. Naja, mein erster war auch ein Speihkind bis er 1,5 jahre war(wurde nicht gestillt), daher kennen wir das Wäscheproblem schon. nun möchte ich Ihnen noch meinen Wohnort und die PLZ nennen. Ich wohne in 64287 Darmstadt. LG und vielen dank Claudia


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? Liebe Claudia, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Carol Hunter Tel.: 06257-942869 sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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