Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie stille ich am Besten ab?? / Koliken ???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie stille ich am Besten ab?? / Koliken ???

Mitglied inaktiv

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Guten Morgen, vor 3 Wochen wurde unsere Tochter per KS geboren. Leider klappte es von Anfang an nicht mit dem anlegen, da ich auch die ersten vier Tage keine Milch produzierte. So wurde Leonie von Anfang an zugefüttert per Nuki. Sie nimmt den Nuki perfekt an und ich habe dann mit der Elektropumpe abgepumt. Sie wollte meine Brust nicht und ich hatte/habe auch irgendwie ein Problem damit sie anzulegen. (Keine Ahnung warum....) Jedenfalls habe ich alle drei bis vier Stunden abgepumt und es ging so einigermaßen gut. Nur seit ein paar Tagen kann ich pumpen wie ich will, ausser 60ml (beide Brüste zusammen!!) kommt nichts mehr. Mit meiner Hebamme habe ich gesprochen und sie meint, ich solle langsam mit dem abstillen beginnen, da meine Brust eben nicht genug produziert (trotz Stilltee, Wasser, u.s.w.). Jetzt hätte ich gerne mal gewusst, wie ihr es so gehandhabt habt, und ob es nochjemaden gibt, der so früh abgestillt hat oder bei wem es auch nicht geklappt hat. Ausserdem nimmt Leonie die H.A.1 besser an als meine Milch. Von meiner Milch sind die Krämpfe viel extremer als von der H.A. Meine Essgewohnheiten sind voll auf das Kind gemünzt also kann es daher nicht kommen, vielleicht was falsches gegessen zu haben. Sab Simplex und Lefax helfen auch nicht so Klasse. Kennt jemand das Medikament "FLATULEX"? Das soll so ähnlich sein wie Sab S. oder Lefax. So, tausende Fragen einer Mutter mit ihrem ersten Kind ...... :-)) Liebe Grüsse emmelie & leonie (morgen 3 Wochen alt)


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Liebe Emmelie, ich kann verstehen, dass Sie verzweifelt und erschöpft sind. Die Entscheidung, ob Sie jetzt abstillen oder weiterstillen, kann ich Ihnen jedoch nicht abnehmen. Ihre Tochter ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennen gelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihre Tochter anlegen. Warten Sie nicht, bis sie sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Sollten Sie sich zum Weiterstillen entschließen, rate ich Ihnen dringend zu einem Besuch bei einer kompetenten Stillberaterin vor Ort, die Ihnen bei Ihrem Vorhaben helfen kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort und Ihre Postleitzahl nennen, schaue ich gerne nach, ob es eine Beraterin in Ihrer Nähe gibt. Wie oft am Tag pumpen Sie denn ab? Welche Pumpe benutzen Sie und wie lange pumpen Sie ab? Ich denke nicht, dass Sie zu wenig Milch haben, sondern zu wenig abpumpen. Die Milchproduktion basiert auf Angebot und Nachfrage. Wie viel Milch die Brüste produzieren, hängt davon ab, wie viel Milch herausgesaugt wird. Wenn das Baby viel Milch trinkt oder Sie viel abpumpen, wird für die nächste Mahlzeit wieder viel Milch produziert - ein bemerkenswertes System! Sie können also auch jetzt wieder Ihre Milchmenge steigern und Ihr Baby wahrscheinlich sogar voll stillen. Sollten Sie sich zum Abstillen entschließen, können Sie folgendermaßen vorgehen: ersetzen Sie ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig sollten Sie, sobald sich Ihre Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Sie kein Spannungsgefühl mehr verspüren. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich können Sie Ihre Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Sie lassen sich ein klein wenig länger Zeit) ersetzen Sie die nächste Mahlzeit. Achten Sie auf Ihren Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagieren Sie bitte sofort und machen etwas langsamer. Denken Sie daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Sie können entsprechend Ihrem Durst trinken. Ihr Baby wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuchen Sie ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halten Sie soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenken Sie auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und bieten Sie ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). Ich denke, es wäre wirklich gut, wenn Sie sich an eine Kollegin wenden könnten, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung zur Seite stehen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass die Koliken vom Stillen kommen. Dafür ist wohl eher die Saugverwirrung verantwortlich. Und manche Babys schreien am Anfang auch oft, weil sie noch mehr Herumgetragen werden wollen! Ach ja: Dein Essverhalten hat auf das Baby höchstwahrscheinlich keinen Einfluss. Damit macht man sich meist nur unnötig verrückt und stillenden Müttern wird die "Schuld" an etwas eingeredet, was bei den meisten kleinen Babys normal ist: Geschrei und Bauchweh! Lass dich nicht verunsichern!


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