Danke für die letzte Frage die sie soschnell beantwortet haben.
Seit einigen Tagen will meine Tochter (10wochen) nurnoch mit Überredung an die Brust oder wenn sie wirklich hungrig ist, also kurz vor dem schreien ist oder sie schon minutenlang an ihren Fingern saugt. Wenn sie dann aber an der Brust ist saugt sie ganz normal bis sie satt ist.
Wenn sie die Brust verweigert schreit sie entweder sofort sobald Sie sie sieht oder saugt einpaar mal und reißt sich dann los und dreht sich weg.
Ich hatte schon an eine saugverwirrung gedacht aber sie bekommt keine künstlichen Sauger. Das einige was sie zum saugen hat ist meine Brust oder ihr Finger.
Zudem hat sie die ganze Zeit Blähungen und schreit meistens wenn wir sie ablegen wollen.
Sind das Koliken oder ist das vielleicht auch ihrem Wachstums Schub geschuldet. Sie hat regelmäßig nasse Windeln (Bus zu 7 am Tag) allerdings seit 3tagen keinen Stuhl mehr gehabt. Meine hebamme meinte damals das kann vorkommen.
Würde mich über Tipps freuen was ich noch tun kann.
Lg
von
Sayuri94
am 19.09.2020, 12:04
Antwort auf:
Koliken oder Wachstums-Schub ?
Liebe Sayuri94,
kann es sein, dass Du einen starken Miöchspendereflex hast, mit dem Dein Kind nicht zurecht kommt?
Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau.
Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus Deiner Brust fließt? Fließt Deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt?
Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und Dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
Biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
Stille Dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
Versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Deinem Bauch einschlafen lassen.)
Lass das Baby oft aufstoßen und vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für Dich da!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.09.2020
Antwort auf:
Koliken oder Wachstums-Schub ?
Führt denn ein starker Milchspendereflex auch zu Blähungen?
von
Sayuri94
am 19.09.2020, 12:41
Antwort auf:
Koliken oder Wachstums-Schub ?
Liebe Sayuri94,
ja, es kann zu Blähungen kommen, wenn das Baby so hastig trinkt.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.09.2020