Mitglied inaktiv
hallo frau welter, ich habe eine kurze frage. ich habe vor ziemlich genau einer woche entbunden. mit dem stillen klappt es hervorragend. wenn meine mutter nicht wäre! sie geht mir jeden tag auf den wecker. sie meinte ich müsste alle 4 stunden stillen, sonst trinke sich das kind nicht satt. und ich solle es ruhig einmal schreien lassen. aber das mache ich natürlich nicht. er ist wirklich brav, im moment kommt er nur alle 3 stunden. also wie kann ich sie überzeugen, dass ich das richtige mache. und sich die zeiten geändert haben, damit sie endlich davon ablässt. ich freue mich auf eine antwort. mfg
Liebe Nifa81, schon die zweite Frau heute, sie so verunsichert wurde :-(. Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Legen Sie Ihr Kind ruhig an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Eine Kollegin von mir hat einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, den ich hier anhänge. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom "Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC "Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." "Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" "Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten "damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 - 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung "Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch "Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde - wie so oft - einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
hallo die mütter eben. du merkst wann dein kind hunger hat. allerdings sollte man schon einen rhytmus beim stillen haben. es ist nicht so gut wenn z.b. jede stunde gestillt wird, das dann neue milch auf schon vergorene milch im magen deines kindes trifft. das könnte zu problemen führen. höre nicht auf alles was du von so vielen seiten hörst, damit machst du dich nur verrückt. höre auf dein gefühl auf deinen bauch es/er wird dich leiten und du wirst automatisch das richtige machen. bei mir war es auch so, dass alle reingeredet haben und ich nicht mehr witer wußte. meine hebamme hat mir genau das gesagt, was ich dir geschrieben habe und es hat mir sehr viel geholfen. ich habe mich von niemanden gerechtfertigz wann und wie oft ich meine tochter gestillt habe. allerdings habe ich in den ersten 2 monaten buch geführt wann und wie lange ich an welcher brust gestillt habe. meine tochter ist jetzt 7 mon ein wonneproppen und wohl genährt. ich hoffe ich konnte dir weiter helfen. bis dann
Mitglied inaktiv
Hallo, auch ein Abstand unter einer Stunde ist, wie Biggi bereits geschrieben hatte, durchaus in Ordnung!! Mein Sohn hat teilweise zuerst die eine Brust und dann ca. eine Dreiviertelstunde später die andere Seite getrunken und hatte keine Probleme damit, dass neue auf alte Milch kam! Bei meinem Kleinen war es anfangs so, dass er eigentlich gar nicht trinken wollte und ich ihn dann alle vier Stunden dazu wecken musste. Später (seit er ca. 2 Wochen alt war) hat er dann ca. 1-2 Stunden zwischen dan Mahlzeiten gelassen. Mit ca. 3 Monaten haben sich die Abstände dann von selbst auf ca. 3 Stunden und mit cs. 5-6 Monaten auf ca. 4 Stunden vergrößert! Ich habe ihn einfach immer dann trinken lassen, wenn er Hunger hatte (außer in den ersten 2 Wochen, als er die Trinkschwäche hatte). Die Zeiten und an welcher Brust er getrunken hatte, habe ich immer aufgeschrieben und so allmählich meinen Tagesablauf an den meines Sohnes angepasst, damit ich auch mal wieder zum Essen und Duschen, ... kam. --> Sehr empfehlenswert ist auch die "feedy"-Stilluhr!! (http://www.feedy.de) Heute ist mein Sohn 10 Monate alt, wird nur noch morgens und manchmal zwischendurch (aber unregelmäßig und immer nur sehr kurz) sowie abends nach dem Brei gestillt und hat seit Anfang Januar relativ feste Essenszeiten (ca. 7:30 // ca. 9:00 // ca. 12:00 // ca. 15:00 // ca. 18:00). Viele Grüße und alles Gute!! :-)
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